Abstract (deu)
Das Teilgebiet der Paläobiologie, welches sich mit den fossilisierten Spuren von Lebewesen
befasst, ist die Palichnologie. Der Fund eines Spurenfossils kann wichtige Informationen über den
Erzeuger, dessen Lebensweise, Größe und Ernährung und kann auch zur Zuordnung eines
Fossilfunds beitragen.
Ziel dieser Arbeit ist es, eine genauere Bestimmung von sieben Trittsiegeln, die von Herbivoren
stammen, zu erreichen. Die Spurenfossilien stammen aus dem Steinbruch Rohrbach (NÖ), der Teil
des Rohrbacher Konglomerats ist. Diese Spurenfossilien stammen aus dem Obermiozän. Sie
wurden gemeinsam mit ebenfalls aus diesem Zeitraum stammenden Carnivorenspuren bereits
1967 von Thenius kurz beschrieben. In seinem Bericht wurden die Trittsiegel jedoch nur
oberflächlich den Familien der Bovidae und Cervidae zugeordnet.
Aufbauend auf dieser Vermutung soll eine genauere Einteilung der Trittsiegel stattfinden. Zu
diesem Zwecke werden zunächst die Trittsiegel genau nach Länge und Breite der Klauen, dem
Winkel den diese bilden beziehungsweise dem Abstand zwischen ihnen vermessen. Anschließend
werden diese mit den Abdrücken rezenter Artiodactyla aus Südafrika (Liebenberg 1990) und
Europa (Olsen 2012) verglichen und deren Größendimensionen vermerkt. Um festzustellen,
welche Tiere die tatsächlichen Erzeuger der Trittsiegel im Obermiozän waren, wird die NOWDatenbank
(Fortelius 2015) nach Einträgen durchsucht, die aus diesem Zeitraum stammen.
Schlussendlich werden die rezenten Familien dazu verwendet, eine Größeneinteilung der
tatsächlichen Erzeuger zu treffen.
Auf diese Weise soll es möglich sein, die Trittsiegel zumindest auf Familienniveau einzuordnen.
Die Familien, welche mit großer Sicherheit sicher bestimmt werden können, sind die Bovidae und
die Cervidae und eventuell die Tragulidae. Die Suidae können als Erzeuger ausgeschlossen
werden. Eine weitere sichere Einteilung auf Gattungsniveau ist nur mit Vorbehalt zu treffen. Hier
müssen mehr Informationen bezüglich der Hufmorphologie der Erzeuger gesammelt werden.