Abstract (deu)
Die Entwicklung und Anwendung von Schutzmaßnahmen zum Erhalt von gefährdeten Fischarten setzt ein grundlegendes Verständnis der Art-Lebensraum Beziehungen und den zeitlichen Verteilungsmustern voraus. Daher ist die Modellierung der Habitatbeziehungen von Fischarten ein wertvolles Instrument für die Naturschutzplanung. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die wichtigsten Umweltfaktoren des Lebensraums des europäischen Hundsfischs, U. krameri, im Nationalpark Donau-Auen zu beschreiben. Im Herbst 2013 wurde über eine Strecke von 10 km in einem modifizierten Seitenarm der Donau östlich von Wien, das Vorkommen, die Abundanz und die Vergesellschaftung des Europäischen Hundsfischs mit anderen Fischarten untersucht. U. krameri war die häufigste Art und trat in Lebensräumen mit geringem Artenreichtum und niedriger Biodiversität auf. Ökologische Schlüsselvariablen von Hundsfischhabitaten sowie relevante Umweltfaktoren zur Strukturierung der Fischartengemeinschaft wurden mittels eines Ordinationsverfahrens ermittelt. Die Menge an Totholzstrukturen bestimmte die Struktur der Fischvergesellschaftung maßgeblich. Von 30 Eingangsvariablen ergab ein Set aus 6 Faktoren ein signifikantes Model, welches das Verhältnis der Arten zu den Umweltvariablen zueinander wiedergab. U. krameri bevorzugte abgeschnittene Gräben und Tümpel mit dichtem Röhricht, was eine ursprüngliche Bindung dieser Art an sumpfige, moorige Habitate vermuten lässt.