Abstract (deu)
Der Feldhamster (Cricetus cricetus), ein fakultativer Winterschläfer (Hibernator), speichert Energiereserven in Form von Körperfett und legt Futterspeicher als Vorbereitung für den Winter an – eine sowohl zeitliche als auch energetische Herausforderung, vor allem für die Junghamster. Ziel dieser Studie war, zu untersuchen, ob die Entwicklung juveniler Feldhamster durch zusätzliches, ausschließlich den Jungtieren angebotenes Futter, positiv beeinflusst werden kann. Die Datenerhebung fand von März–November 2014 statt. Mit Hilfe der Fang/ Wiederfang Methode wurden u.a. die morphometrischen Parameter der Tiere erfasst, sowie der Körperfettanteil der Tiere mittels eines validierten Computer-Models errechnet. Nach der Entwöhnung wurden den Junghamstern einmalig 200 g Sonnenblumenkerne angeboten. Es zeigte sich, dass die zugefütterten Tiere in der zweiten Woche nach der Futterzugabe einen höheren Gewichtszuwachs aufwiesen, als die Kontroll-Tiere. Dieser Unterschied bestand zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr. In allen anderen untersuchten Parametern (Gewicht, Körperfettanteil, Köperfettzuwachs und Körperlängenmaße) konnten keine Unterschiede festgestellt werden. Bei den zugefütterten Weibchen konnte in den ersten beiden Wochen nach der Futterzugabe ein höherer Gewichtszuwachs, sowie ein höherer Körperfettzuwachs festgestellt werden. Später in der Saison bestanden diese Unterschiede nicht mehr. Die Ergebnisse zeigen, dass die Tiere das fettreiche Futter nach der Zugabe zum Teil gefressen haben müssen. Dies spiegelt sich sowohl in den höheren Gewichts-, als auch Körperfettzuwachsraten wider. Da der Effekt aber nur kurzzeitig anhielt, ist es wahrscheinlich, dass die Junghamster nicht in der Lage waren, das hochwertige Futter langfristig gegenüber Artgenossen zu verteidigen, vor allem unter Berücksichtigung der nachweislich hohen Populationsdichte im Gebiet.