Title (deu)
Die Metapher der Odyssee im sozialkritischen Werk Gianni Amelios
Parallel title (eng)
The metaphor of the odyssey in the sociocritical work of Gianni Amelio
Author
Margit Hajek-Zinterl
Advisor
Johanna Borek
Assessor
Johanna Borek
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich Gianni Amelios sozialkritischem Werk im Hinblick auf die Metapher der Odyssee. Die Autorin hat dafür drei Filme des Regisseurs (Il ladro di bambini – 1992, Lamerica – 1994, Le chiavi di casa – 2004) mit den Methoden der Filmanalyse im Hinblick auf formal-ästhetische Elemente sowie der inhaltlichen Umsetzung analysiert. Anhand von Filmsequenzen wurden zu jedem Film wesentliche Elemente und Aussagen veranschaulicht.
Die Autorin geht von Amelios Il ladro di bambini aus, einem Roadmovie der besonderen Art, in welchem die physische Gewalt und seelische Verwahrlosung zweier Kinder vor dem Hintergrund einer korrupten und vereinsamten italienischen Gesellschaft thematisiert werden. Amelio zeichnet eine Odyssee der Ausgeschlossenen im historischen Kontext der 1990er-Jahre und zeigt die Realität eines verwahrlosten Landes, welches die Vergangenheit verdrängt hat und in Oberflächlichkeit und Materialismus aufgeht.
Der zweite Film, der im Rahmen dieser Arbeit behandelt wird, trägt den Titel Lamerica und ist eine berührende Metapher für den Verlust von Würde und Identität des Einzelnen. Amelio thematisiert das Thema der Emigration im Albanien der frühen 1990er-Jahre als Symbol der Auswanderung im Italien der 1940er-Jahre nach Amerika. Der Regisseur überschreitet hier Genregrenzen und vereint Elemente des Roadmovies und des Italo-Westerns mit dokumentarischem Filmmaterial und setzt ein Generationendrama in Szene, welches gesellschaftskritische Aussagen auf mehreren Ebenen transportiert: ein tiefes Bedauern über den Missbrauch ökonomischer Prosperität, die Geschichtsvergessenheit der jungen Generation sowie der Konsum der Massenmedien im Sinne einer mediatisierten italianità.
Der dritte Film Amelios, Le chiavi di casa, basiert frei auf dem Roman Nati due volte von Giuseppe Pontiggia. Der Regisseur thematisiert die Vater-Sohn-Beziehung im Kontext der Behinderung, wobei der innere Erkenntnisprozess der Protagonisten durch eine gelungene Balance zwischen Respekt und Wahrheitssuche aufgezeigt wird. Amelio dreht diesen Film in Berlin und Norwegen, spart gesellschaftskritische Subtexte aus und konzentriert sich auf die persönliche Ebene der Darsteller.
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Metapher der Odyssee im sozialkritischen Werk Gianni Amelios, der das Nuovo Cinema Italiano mit seinem neo-neorealistischen Blick in außergewöhnlicher und einzigartiger Weise geprägt hat.
Keywords (eng)
Film analysissocial critics
Keywords (deu)
FilmanalyseSozialkritik
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
97 Seiten : Illustrationen
Number of pages
97
Study plan
Lehramtsstudium UF Italienisch UF Englisch
[UA]
[190]
[350]
[344]
Association (deu)
Title (deu)
Die Metapher der Odyssee im sozialkritischen Werk Gianni Amelios
Parallel title (eng)
The metaphor of the odyssey in the sociocritical work of Gianni Amelio
Author
Margit Hajek-Zinterl
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich Gianni Amelios sozialkritischem Werk im Hinblick auf die Metapher der Odyssee. Die Autorin hat dafür drei Filme des Regisseurs (Il ladro di bambini – 1992, Lamerica – 1994, Le chiavi di casa – 2004) mit den Methoden der Filmanalyse im Hinblick auf formal-ästhetische Elemente sowie der inhaltlichen Umsetzung analysiert. Anhand von Filmsequenzen wurden zu jedem Film wesentliche Elemente und Aussagen veranschaulicht.
Die Autorin geht von Amelios Il ladro di bambini aus, einem Roadmovie der besonderen Art, in welchem die physische Gewalt und seelische Verwahrlosung zweier Kinder vor dem Hintergrund einer korrupten und vereinsamten italienischen Gesellschaft thematisiert werden. Amelio zeichnet eine Odyssee der Ausgeschlossenen im historischen Kontext der 1990er-Jahre und zeigt die Realität eines verwahrlosten Landes, welches die Vergangenheit verdrängt hat und in Oberflächlichkeit und Materialismus aufgeht.
Der zweite Film, der im Rahmen dieser Arbeit behandelt wird, trägt den Titel Lamerica und ist eine berührende Metapher für den Verlust von Würde und Identität des Einzelnen. Amelio thematisiert das Thema der Emigration im Albanien der frühen 1990er-Jahre als Symbol der Auswanderung im Italien der 1940er-Jahre nach Amerika. Der Regisseur überschreitet hier Genregrenzen und vereint Elemente des Roadmovies und des Italo-Westerns mit dokumentarischem Filmmaterial und setzt ein Generationendrama in Szene, welches gesellschaftskritische Aussagen auf mehreren Ebenen transportiert: ein tiefes Bedauern über den Missbrauch ökonomischer Prosperität, die Geschichtsvergessenheit der jungen Generation sowie der Konsum der Massenmedien im Sinne einer mediatisierten italianità.
Der dritte Film Amelios, Le chiavi di casa, basiert frei auf dem Roman Nati due volte von Giuseppe Pontiggia. Der Regisseur thematisiert die Vater-Sohn-Beziehung im Kontext der Behinderung, wobei der innere Erkenntnisprozess der Protagonisten durch eine gelungene Balance zwischen Respekt und Wahrheitssuche aufgezeigt wird. Amelio dreht diesen Film in Berlin und Norwegen, spart gesellschaftskritische Subtexte aus und konzentriert sich auf die persönliche Ebene der Darsteller.
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Metapher der Odyssee im sozialkritischen Werk Gianni Amelios, der das Nuovo Cinema Italiano mit seinem neo-neorealistischen Blick in außergewöhnlicher und einzigartiger Weise geprägt hat.
Keywords (eng)
Film analysissocial critics
Keywords (deu)
FilmanalyseSozialkritik
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
97
Association (deu)
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