Abstract (deu)
Die Vereinigten Staaten von Amerika fühlten sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs teilweise verantwortlich Probleme in anderen Teilen der Welt zu lösen. Ein besonderes Anliegen der Amerikaner war es den kommunistischen Vormarsch in Europa und Ostasien zu verhindern. Japan wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den USA besetzt und wandelte sich in wenigen Jahren vom Gegner zum Verbündeten gegen den Kommunismus in Ostasien. Während die japanische Wirtschaft angekurbelt wurde und Entwürfe für einen Friedensvertrag mit Japan verfasst wurden, brach 1950 der Koreakrieg aus. In dieser Zeit war es sehr wichtig für die Amerikaner ein gutes Verhältnis zu Japan und Südkorea zu haben und deswegen wurde der Friedensvertrag mit Japan auf eine Art und Weise verfasst, die – zumindest kurzfristig – keines der beiden Länder vor den Kopf stoßen würde. Die Kompromisslösung, die für den Friedensvertrag gefunden wurde, – besonders die Entscheidung das zukünftige japanische Territorium nicht genau festzulegen – hat einen alten Inselkonflikt zwischen japanischen und südkoreanischen Fischern wieder aufleben lassen und zu einem nationalen Problem gemacht, das bis heute besteht. Die betroffene Inselgruppe, „Dokdo“ oder „Takeshima“, wurde in den Entwürfen für den Friedensvertrag von San Francisco teilweise Südkorea und teilweise Japan zugeordnet aber in der endgültigen Version nicht erwähnt. Dieses Versäumnis hat einen Streit zwischen Südkorea und Japan ausgelöst, der nun schon über 60 Jahre anhält. Der geringe materielle Wert der Inselgruppe lässt vermuten, dass bei dem Streit das gegenseitige tiefsitzende Misstrauen ausgelebt wird, welches seit der Kolonialherrschaft Japans in Korea zwischen 1910 und 1945 besteht.