Abstract (deu)
Die hier vorliegende Arbeit befasst sich mit Helmut Qualtinger als satirischen Schriftsteller. Die Analyse Qualtingers künstlerischen Werdegangs zeigt eine Biographie, die von frühester Jugend an von einem intensiven Umgang mit dem geschriebenen Wort bestimmt ist. Aus der Beleuchtung seiner literarischen Sozialisation gehen deutlich Johann Nestroy und Karl Kraus als jene Einflüsse hervor, die seine eigenen schriftstellerischen Arbeiten am deutlichsten prägten. Nachdem Qualtinger an einer Vielzahl literarischer Werke als Co-Autor beteiligt war, tritt er Anfang der 1970er Jahre erstmals als eigenständiger Schriftsteller hervor. Obwohl die Mehrzahl der Folgearbeiten nur unter seinem Namen erscheinen, zeigt die Analyse der gesichteten Quellen einen Künstler, der für die Umsetzung seiner Arbeiten immer auf ein ihn unterstützendes Gegenüber angewiesen bleibt. Neben seinen Tätigkeiten als Kabarettist und Schauspieler gelang es ihm zeit seines Lebens nicht, im österreichischen Kulturbetrieb gänzlich auch als Dichter wahrgenommen zu werden. Mit seinem Text „Der Alleinherrscher“ schafft Qualtinger einen Protagonisten, der sich auf Grund seines Figurenkonzepts nahtlos in die österreichische Tradition der Satire einfügen lässt. Besonders wird an Hand dieses Protagonisten der Einfluss Ödön von Horváths auf den Schriftsteller Qualtinger deutlich, der sich in unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen intensiv mit dessen Werk befasste. Darüber hinaus zeugt dieser Text von einer künstlerischen Weiterentwicklung, die jedoch auf Grund der ungebrochenen Popularität vorangegangener Arbeiten nur wenig Beachtung fand. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen einen Künstler, der in vielen Genres tätig war, sich selbst jedoch vorrangig als satirischen Dichter begriff.