Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den theoretischen Schriften Senecas des Jüngeren und den Grundsätzen der rational-emotiven Verhaltenstherapie. Insbesondere werden die Aussagen aus Senecas de ira mit denen der Verhaltenstherapie nach Albert Ellis verglichen. Aus seiner Abhandlung über den Zorn lassen sich psychologische Konzepte Senecas herausarbeiten, die in der modernen Psychotherapie heutzutage ebenso anerkannt und praktiziert werden. Durch die Nähe zwischen den beiden theoretischen Konzepten kann die rational-emotive Verhaltenstherapie als Interpretationsmittel neue Ansätze in Senecas Dramen liefern und etwaige Lücken schließen. Dazu werden in einem letzten Schritt die drei Dramen Medea, Hercules furens und Oedipus des Seneca aus der Sicht der modernen Verhaltenstherapie interpretiert. So können beispielsweise Textstellen, die in der Forschung als unästhetisch und unnachvollziehbar deklariert wurden, mit den Ansätzen der REVT eindeutiger erklärt werden. Dabei ist der Schwerpunkt dieser Arbeit darauf ausgelegt, inwiefern die REVT neue Erkenntnisse über Senecas Dramen herausarbeiten kann, wie diese in den Texten dargestellt werden und welche Auswirkungen diese neuen Ansichten in der modernen Forschung haben könnten.