Abstract (deu)
In Anbetracht der steigenden Zahl an Kindern mit Migrationshintergrund in Österreich, wurde das Nightingale-Mentoring-Projekt initiiert. Die vorliegende Studie hat zum Ziel, das Projekt anhand prä-post-Erhebungen zu evaluieren. Die Wirksamkeit vieler Mentoringprogramme wurde bislang im emotionalen Wohlbefinden, der Ausbildung, dem Verhalten und soziale Beziehungen nachgewiesen. Das Nightingale-Mentoring-Projekt zielt unter anderem auf die Steigerung der Sprachkenntnisse von Kindern mit Migrationshintergrund ab. In der vorliegenden Untersuchung wurden Wortschatz, semantische Relationen, Sprachproduktion und Sprachverständnis anhand des SET 5-10 erhoben. Die Stichprobe umfasste 22 Kinder in der Versuchsgruppe, die am Mentoringprogramm teilnahmen, und 22 Kinder, deren Sprachstand vergleichbar war, in der Kontrollgruppe. Es wurde gezeigt, dass alle untersuchten Kinder eine Steigerung in den untersuchten Untertests erzielten. In den Bereichen Wortschatz, semantische Relationen, Sprachverständnis und Sprachproduktion zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen der Versuchs- und der Kontrollgruppe. In der Skala Sprachproduktion zeigte die Versuchsgruppe, signifikant bessere Ergebnisse zum zweiten Erhebungszeitpunkt. Des Weiteren zeigte sich, dass Kinder mit Türkisch/ Kurdisch als Erstsprache einen signifikant schlechteren Sprachstand aufwiesen, als Kinder, die eine andere Erstsprache hatten. Als Grund dafür könnten familiengeschichtliche Faktoren oder die Schule an sich genannt werden. Kinder die zu Beginn schlechtere Sprachleistungen zeigten, zeigten durch die Teilnahme am Nightingale-Mentoring-Projekt signifikante Verbesserungen in den Bereichen Sprachproduktion und Gesamtsprachleistung, ermittelt über Wortschatz, semantische Relationen, Sprachverständnis und Sprachproduktion. Als Erklärung könnten der erleichterte Zugang zum Deutschen Sprachgebrauch, die Qualität des Sprachinputs, sowie die Beziehung zur/zum MentorIn genannt werden.