Abstract (deu)
Seit Beginn des Konflikts in der Ukraine 2013 wird auch die Objektivität der europäischen Medien in Frage gestellt. Ziel dieser Arbeit war es, die Darstellung der Ukrainekrise in österreichischen und russischen Medien zu vergleichen. Um die nationalen Diskrepanzen wissenschaftlich zu belegen, wurden österreichische und russische Tageszeitungsartikel inhaltsanalytisch auf die Darstellung der Akteure untersucht. Dafür wurde eine gemischt quantitativ-qualitative Inhaltsanalyse nach dem Vorbild Frühs (2011), Mertens (1995) und Rösslers (2010) herangezogen. Zu den Themen „Sanktionen“ und „Abschuss der MH-17“ konnten in Kronenzeitung und Standard sowie Komsomolʾskaja Pravda und Novaja Gazeta für die Akteure „Russland“, „Europa“, „USA“, „Ukraine“ und „Rebellen“ eindeutige Stereotypen festgemacht werden. Die stereotypen Darstellungen weisen tatsächlich einen starken nationalen Einfluss auf: Russland und Europa inszenieren sich selbst in den Boulevardblättern deutlich positiv, einander negativ. Die qualitativen Zeitungen behalten diese Tendenzen in abgeschwächter Form bei.