Abstract (deu)
Diese Arbeit soll nachfolgenden Forschern und Forscherinnen eine verlässliche Datengrundlage bieten, damit die motivationale Wirkung von mobilen Fitness- und Gesundheits-Apps auch in der Praxis getestet werden kann. Weiterhin soll sie App-Entwicklern und -Entwicklerinnen Empfehlungen geben, wie Apps unter Einbeziehung von Verhaltensänderungstechniken (BCTs) gestaltet werden könnten.
Dazu wurden in einer Studie nach einem exakten Ausschlussverfahren 19 von 200 Apps aus dem iOS App Store selektiert und auf enthaltene Verhaltensänderungstechniken untersucht. Unter der Rubrik „Gesundheit und Fitness“ wurde die Kategorie „umsatzstärkste“ ausgewählt, um ein repräsentatives Bild der Downloads aller User und Userinnen zu erhalten. Für die Bewertung der mobilen Anwendungen wurde die Taxonomie von Hagger, Keatley und Chan. (2014) „CALO-RE Taxonomy of Behavior Change Techniques“ herangezogen. Jeder, in einer App vorhandenen Technik, wurde ein Punkt vergeben, um sowohl die Apps als auch die Häufigkeit der vorkommenden BCT, schlussendlich vergleichen zu können. Ziel ist es zu ermitteln, in welchem Ausmaß Verhaltensänderungstechniken in den ausgewählten Apps inkludiert sind und wie sie umgesetzt werden können.
Die analysierten Apps inkludieren im Durchschnitt 14,89 Verhaltensänderungstechniken, wobei das Maximum bei 24 BCTs und das Minimum bei 7 BCTs liegt. Von den 19 Apps enthalten sechs Applikationen 50% oder mehr der möglichen Verhaltensänderungstechniken.
Bei der Auswertung konnte außerdem festgestellt werden, dass einige Verhaltensänderungstechniken deutlich häufiger in den Apps inkludiert waren als andere. Die Tendenz der App-Entwickler und Entwicklerinnen geht dabei vermehrt in die Richtung der Aufnahme von Techniken, die der Intentionsbildung, Dokumentation, Demonstration des Zielverhaltens sowie den sozialen Einflüssen dienen. Ebenfalls relevante Komponenten, wie beispielsweise die Rückfallprävention und das Barrierenmanagement, werden dabei kaum berücksichtigt. Jedoch kann man davon ausgehen, dass eine dauerhafte Aufrechterhaltung der Verhaltensänderung ohne die Bereitstellung adäquater Strategien zur Lösung kritischer Situationen nur selten möglich ist. Im Gegensatz dazu beinhaltet der Großteil der Apps jedoch Techniken, die zur Steigerung körperlicher Aktivität förderlich angesehen werden, sodass das Zielverhalten zumindest temporär umgesetzt werden kann.