Abstract (deu)
Ziel dieser Arbeit ist es, die Beziehungen zwischen den verschiedenen Figurenmerkmalen und ihrer geographischen Lage zu verstehen und sich auf Südosteuropa und die umliegenden Gebiete zu konzentrieren. Der chronologische Schwerpunkt liegt auf der mittelneolithischen Zeit in Österreich (die mit dem 5. Jahrtausend v. Chr. zusammenfällt, aber auch je nach geographischer Region als spätneolithisch oder früh-, mittel-, spätchalkolithisch bezeichnet werden kann). Diese Arbeit wird mit einer typologischen Analyse aus dem frühen Neolithikum von Österreich zur vorherigen Forschung von Kotova, Stadler und Nikitin hinzufügt.
Die Beziehung von Figuren und Figurenmerkmale wird durch die Erstellung einer Typologie mit der von Peter Stadler entwickelten Serion Suite Software analysiert. Diese Software beinhaltet die Verwendung von Image Database Montelius, die bis heute rund 1.190.000 Bilder aus archäologischen Texten von kulturellen Bilddaten aus ganz Eurasien enthält. Eine große Anzahl von Figurinenbildern wurden aus Werken von Svend Hansen übernommen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden sämtliche Bilder (ca. 1000) von Idolen gesammelt, welche den oben genannten geographischen und zeitlichen Beschränkungen entsprechen (d.h. zwischen Österreich und Kleinasien während des 5. Jahrtausends v. Chr.). Es wurde eine Figurinen-Typologie mit dem Programm MonteliusEditor erstellt und die Merkmalsverteilung wurde analysiert, indem die geographische Verteilung ausgewählter Figurenmerkmale in der ersten und zweiten Hälfte des 5. Jahrtausends v. Chr. kartiert und verglichen wurde.
Die Ergebnisse deuten auf einige Bewegungen von Figurenmerkmalen hin, eine Tendenz sich nach Norden zu bewegen und nach außen zu den nahe gelegenen Gebieten zu verbreiten, in Übereinstimmung mit der neolithischen Expansion. Dies setzte sich jedoch für einige Regionen bis in das Chalkolithikum fort. Die Bilddatenbank Montelius benötigt noch mehr Dateneingaben, um die Genauigkeit von räumlichen Verteilungsstudien wie diese zu erhöhen, wodurch Montelius ein großes Potenzial für zukünftige Studien hat. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die Ergebnisse dieser Studie zu bestätigen. Zukünftige Forschung sollte vor allem größere geografische Bereiche abdecken, besonders um die Ergebnisse entlang der geographischen Grenzen in dieser Arbeit zu überprüfen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Chalkolithikum, welches in der Forschung oft vernachlässigt wird, sehr interessante Ergebnisse in Bezug auf die kulturelle Expansion bieten kann und dass die neolithischen und chalkolithischen Perioden möglicherweise auch weiterhin Bewegung während ihrer gesamten Existenz erleben, entweder durch Kulturell- und/oder demische Diffusion (Migration).