Gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen führen zu neuen Anforderungen für Organisationen und ihre Angestellten. Ziel der vorliegenden qualitativen Studie ist es, diese Arbeitsanforderungen aus Perspektive der Beschäftigten zu beleuchten und zu erforschen, wie sie diese vor dem Hintergrund ihrer bisherigen beruflichen Erfahrungen bewerten und bewältigen. Dazu wurden insgesamt 71 narrative Interviews mit Erwerbspersonen aus der Altenpflege, Bankenbranche, Personalvermittlung und dem Informations- und Telekommunikationsbereich geführt und mithilfe der Grounded Theory kodiert. Im Verlauf der Auswertung erfolgte eine Fokussierung auf die Arbeitsintensivierung und die Lern- und Autonomieanforderungen. Häufig genannte Faktoren der Arbeitsintensivierung, wie ansteigender Zeitdruck, Personalmangel und das Gefühl, ständig gehetzt und in Eile zu sein, rufen bei den Interviewpersonen Unzufriedenheit und Erschöpfung hervor. Die Möglichkeit sich weiterzubilden und neue Fähigkeiten zu erlernen wird zumeist als Bereicherung empfunden, es sei denn die Zeit zur Umsetzung des Gelernten fehlt. Die Autonomieanforderungen werden ambivalent bewertet. Einerseits fördert die selbständige Aufgaben- und Zeiteinteilung Entlastung und Selbstbestimmung, andererseits fordern die Unternehmen von ihren MitarbeiterInnen eine hohe Flexibilität, die aufgrund hierarchischer Strukturen und detaillierter Richtlinien nicht immer zufriedenstellend umgesetzt werden kann und in Folge zu Frustration und sinkendem Engagement führt. Als zusätzliche Anforderung tritt die Abgrenzung von Berufs- und Privatleben hinzu. Das Erlernen von nützlichen Strategien für einen erfolgreicheren Umgang mit neuen Anforderungen, die Bereitstellung und Stärkung von individuellen und arbeitsbezogenen Ressourcen, eine angemessene Wertschätzung und regelmäßige Rückmeldung durch KollegInnen und Vorgesetzte scheinen vielsprechende Ansätze zu sein, um in Zukunft Überlastungen zu vermeiden und das Wohlbefinden der MitarbeiterInnen langfristig zu steigern.
Social and economic changes lead to new job demands for organisations and their employees. This qualitative study aims to examine these working conditions from the perspective of the employees and to investigate how they experience and meet the upcoming challenges while considering their former job experiences. Therefore, 71 narrative interviews with employees in various fields (care of the elderly, banking sector, personnel placement agency, information and telecommunications sector) have been conducted and were encoded based on the “Grounded Theory”. The focus of the analysis was put on evaluating work intensification, learning demands and autonomy demands. Increasing pressure of time, personnel shortage, and the feeling of always being rushed and in a hurry, have been mentioned frequently as factors of work intensification and causes of dissatisfaction and exhaustion in interviewees. The possibility of further training and acquiring new knowledge and skills is mostly experienced as an enrichment – unless there is not enough time to implement the newly acquired knowledge. On the one hand, the independent and autonomous organization of tasks and time help along the relief of one’s work load as well as the self-determination, on the other hand, the companies expect a great deal of flexibility from their employees. This expected flexibility is not always realized completely due to hierarchical structures and detailed guidelines. This then leads to frustration and a decrease in commitment. Setting boundaries between work life and private life is also mentioned as an additional demand. Learning useful strategies to successfully meet new job demands, providing and strengthening individual and work-related resources as well as appreciation and feedback by co-workers and superiors seem to be promising approaches to avoid exhaustion in the workplace and to increase the wellbeing of employees in the long term.
Gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen führen zu neuen Anforderungen für Organisationen und ihre Angestellten. Ziel der vorliegenden qualitativen Studie ist es, diese Arbeitsanforderungen aus Perspektive der Beschäftigten zu beleuchten und zu erforschen, wie sie diese vor dem Hintergrund ihrer bisherigen beruflichen Erfahrungen bewerten und bewältigen. Dazu wurden insgesamt 71 narrative Interviews mit Erwerbspersonen aus der Altenpflege, Bankenbranche, Personalvermittlung und dem Informations- und Telekommunikationsbereich geführt und mithilfe der Grounded Theory kodiert. Im Verlauf der Auswertung erfolgte eine Fokussierung auf die Arbeitsintensivierung und die Lern- und Autonomieanforderungen. Häufig genannte Faktoren der Arbeitsintensivierung, wie ansteigender Zeitdruck, Personalmangel und das Gefühl, ständig gehetzt und in Eile zu sein, rufen bei den Interviewpersonen Unzufriedenheit und Erschöpfung hervor. Die Möglichkeit sich weiterzubilden und neue Fähigkeiten zu erlernen wird zumeist als Bereicherung empfunden, es sei denn die Zeit zur Umsetzung des Gelernten fehlt. Die Autonomieanforderungen werden ambivalent bewertet. Einerseits fördert die selbständige Aufgaben- und Zeiteinteilung Entlastung und Selbstbestimmung, andererseits fordern die Unternehmen von ihren MitarbeiterInnen eine hohe Flexibilität, die aufgrund hierarchischer Strukturen und detaillierter Richtlinien nicht immer zufriedenstellend umgesetzt werden kann und in Folge zu Frustration und sinkendem Engagement führt. Als zusätzliche Anforderung tritt die Abgrenzung von Berufs- und Privatleben hinzu. Das Erlernen von nützlichen Strategien für einen erfolgreicheren Umgang mit neuen Anforderungen, die Bereitstellung und Stärkung von individuellen und arbeitsbezogenen Ressourcen, eine angemessene Wertschätzung und regelmäßige Rückmeldung durch KollegInnen und Vorgesetzte scheinen vielsprechende Ansätze zu sein, um in Zukunft Überlastungen zu vermeiden und das Wohlbefinden der MitarbeiterInnen langfristig zu steigern.
Social and economic changes lead to new job demands for organisations and their employees. This qualitative study aims to examine these working conditions from the perspective of the employees and to investigate how they experience and meet the upcoming challenges while considering their former job experiences. Therefore, 71 narrative interviews with employees in various fields (care of the elderly, banking sector, personnel placement agency, information and telecommunications sector) have been conducted and were encoded based on the “Grounded Theory”. The focus of the analysis was put on evaluating work intensification, learning demands and autonomy demands. Increasing pressure of time, personnel shortage, and the feeling of always being rushed and in a hurry, have been mentioned frequently as factors of work intensification and causes of dissatisfaction and exhaustion in interviewees. The possibility of further training and acquiring new knowledge and skills is mostly experienced as an enrichment – unless there is not enough time to implement the newly acquired knowledge. On the one hand, the independent and autonomous organization of tasks and time help along the relief of one’s work load as well as the self-determination, on the other hand, the companies expect a great deal of flexibility from their employees. This expected flexibility is not always realized completely due to hierarchical structures and detailed guidelines. This then leads to frustration and a decrease in commitment. Setting boundaries between work life and private life is also mentioned as an additional demand. Learning useful strategies to successfully meet new job demands, providing and strengthening individual and work-related resources as well as appreciation and feedback by co-workers and superiors seem to be promising approaches to avoid exhaustion in the workplace and to increase the wellbeing of employees in the long term.