Title (deu)
Neue Ansätze zur Bekämpfung der Schabenpopulation im Regenwaldhaus des Tiergarten Schönbrunn unter Berücksichtigung des vorhandenen Ökosystems und seiner tierischen Bewohner
Author
Gerlinde Hillebrand
Advisor
Christine Fellner
Assessor
Paul Dierkes
Helmut Kratochvil
Abstract (deu)
Neue Ansätze zur Bekämpfung der Schabenpopulation im Regenwaldhaus des Tiergartens Schönbrunn unter besonderer Berücksichtigung des vorhandenen Ökosystems und seiner tierischen Bewohner
Schaben zählen besonders in Zoos zu den häufigsten Schädlingen in Regenwald-, Aquarien-, Vogel- und Affenhäusern. In der artenreichen Ordnung der Blattodea leben nur wenige Arten in unmittelbarer Umgebung des Menschen. Weniger als ein Prozent der bekannten Arten werden als Schädlinge eingestuft. Die häufigsten hierbei sind B. germanica, P. americana, B. orientalis, S. longipalpa und in Gewächshäusern auch P. surinamensis. Treten Schaben in einer größeren Anzahl in Gebäuden und Tierhäusern auf, sollte man sie immer als Träger von Krankheitskeimen in Erwägung ziehen. Aufgrund ihres Verhaltens und ihrer Fressgewohnheiten tragen sie auch zur Verschleppung von Krankheiten bei. Eine Bekämpfung ist daher unbedingt notwendig. Nachdem der Einsatz von Insektiziden in Zoos und Aquarienhäusern sehr limitiert ist, bedarf es alternativer Methoden zur Eindämmung.
Die vorgelegte Studie setzte sich als Schwerpunkt, einen schonenden, ganzheitlichen Ansatz zur Schabenbekämpfung zu finden, ohne den sensiblen Tierbestand zu gefährden. Auf der einen Seite wurden die Lebensbedingungen, die das Schabenwachstum begünstigen, verändert. Natürliche Feinde der Schaben wurden gefördert und ihre Anzahl und Einflussnahme erhöht. Auf einem anderen Niveau wurden Untersuchungen zu entomopathogenen Pilzen und Nematoden durchgeführt, um auf diesem Weg die Schaben zu dezimieren. Letztendlich sollte das Ziel sein, die Schaben mit minimalem Insektizideinsatz und einem geringen Einfluss auf die Tiere auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.
Die verschiedenen Maßnahmen zeigten alle Erfolg. Alle im Haus eingeführten natürlichen Fressfeinde wurden beim Fressen der Schaben beobachtet. Unter den auch für tropische Schaben günstigen Wachstumsbedingungen gelang es in Versuchen, mehr als die Hälfte der Schaben zu infizieren und abzutöten. Zuletzt wurde eine in Österreich durchaus „exotische“ Schabenart entdeckt, die aber vereinzelt schon in anderen europäischen Gewächshäusern aufgetaucht ist.
Abstract (eng)
New approaches in controlling the cockroach population of the rainforest house in Vienna´s Zoo, Austria
Cockroaches are one of the most common pest insects in artificial rainforest houses, aquarium buildings, aviaries and monkey houses. In the species-rich order of the Blattodea only a few species live in close proximity to humans. Less than one percent of the known species are categorized as pest species. The most prevalent of these are B. germanica, P. americana, B. orientalis, S. longipalpa and in greenhouses P. surinamensis. If cockroaches occur in significant numbers in buildings or animal houses they are always classed as potential disease carriers. Due to their feeding and biological habits cockroaches contribute to the spreading of pathogens. Pest control and containment are essential. However, since use of insecticides is extremely limited in zoos and aquariums, emphases is increasingly placed on alternative methods of pest control. The study I am presenting is aimed at developing new methods in biological pest control in zoos containing sensitive animal populations. I tried to develop a systemic approach of targeting multiple vulnerabilities. On the one hand I was depriving the cockroaches of their natural habits, their breeding facilities and their sources of food. On the other hand cockroaches´ natural enemies were supported to increase their numbers and biological impacts. On a different level I was conducting experiments introducing entomopathogenic fungi and nematodes with a view to decimating the cockroach population. Ultimately it was my goal to develop a method of reducing cockroaches to acceptable numbers with a minimum use of insecticides trying to minimize negative ecological impact on the sensitive fauna.
The various different measures were all proving to be successful. All of the predators which have been introduced were observed to be feeding on cockroaches. In spite of favourable conditions under which one would expect tropical cockroaches to thrive and reproduce I was able to infect and kill more than half of the cockroaches in my test with microbiological pathogens. Finally I found one “alien” cockroach species, which already has been detected in some European greenhouses, but until now, not in Austria.
Keywords (eng)
CockroachPest controlzoological InstitutionZoo ViennaentomopathhogensnematodesfungiSteinernemaMetarhiziumbiologicalPeriplanetaPycnosclesus
Keywords (deu)
SchabenSchädlingsbekämpfungZoologische EinrichtungTiergarten SchönbrunnEntomopathogeneNematodenPilzeSteinernemaMetarhiziumbiologischPeriplanetaPycnoscelsus
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
XII, 188 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Number of pages
208
Study plan
Dr.-Studium der Naturwissenschaften Zoologie (Stzw)
[UA]
[091]
[439]
Association (deu)
Title (deu)
Neue Ansätze zur Bekämpfung der Schabenpopulation im Regenwaldhaus des Tiergarten Schönbrunn unter Berücksichtigung des vorhandenen Ökosystems und seiner tierischen Bewohner
Author
Gerlinde Hillebrand
Abstract (deu)
Neue Ansätze zur Bekämpfung der Schabenpopulation im Regenwaldhaus des Tiergartens Schönbrunn unter besonderer Berücksichtigung des vorhandenen Ökosystems und seiner tierischen Bewohner
Schaben zählen besonders in Zoos zu den häufigsten Schädlingen in Regenwald-, Aquarien-, Vogel- und Affenhäusern. In der artenreichen Ordnung der Blattodea leben nur wenige Arten in unmittelbarer Umgebung des Menschen. Weniger als ein Prozent der bekannten Arten werden als Schädlinge eingestuft. Die häufigsten hierbei sind B. germanica, P. americana, B. orientalis, S. longipalpa und in Gewächshäusern auch P. surinamensis. Treten Schaben in einer größeren Anzahl in Gebäuden und Tierhäusern auf, sollte man sie immer als Träger von Krankheitskeimen in Erwägung ziehen. Aufgrund ihres Verhaltens und ihrer Fressgewohnheiten tragen sie auch zur Verschleppung von Krankheiten bei. Eine Bekämpfung ist daher unbedingt notwendig. Nachdem der Einsatz von Insektiziden in Zoos und Aquarienhäusern sehr limitiert ist, bedarf es alternativer Methoden zur Eindämmung.
Die vorgelegte Studie setzte sich als Schwerpunkt, einen schonenden, ganzheitlichen Ansatz zur Schabenbekämpfung zu finden, ohne den sensiblen Tierbestand zu gefährden. Auf der einen Seite wurden die Lebensbedingungen, die das Schabenwachstum begünstigen, verändert. Natürliche Feinde der Schaben wurden gefördert und ihre Anzahl und Einflussnahme erhöht. Auf einem anderen Niveau wurden Untersuchungen zu entomopathogenen Pilzen und Nematoden durchgeführt, um auf diesem Weg die Schaben zu dezimieren. Letztendlich sollte das Ziel sein, die Schaben mit minimalem Insektizideinsatz und einem geringen Einfluss auf die Tiere auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.
Die verschiedenen Maßnahmen zeigten alle Erfolg. Alle im Haus eingeführten natürlichen Fressfeinde wurden beim Fressen der Schaben beobachtet. Unter den auch für tropische Schaben günstigen Wachstumsbedingungen gelang es in Versuchen, mehr als die Hälfte der Schaben zu infizieren und abzutöten. Zuletzt wurde eine in Österreich durchaus „exotische“ Schabenart entdeckt, die aber vereinzelt schon in anderen europäischen Gewächshäusern aufgetaucht ist.
Abstract (eng)
New approaches in controlling the cockroach population of the rainforest house in Vienna´s Zoo, Austria
Cockroaches are one of the most common pest insects in artificial rainforest houses, aquarium buildings, aviaries and monkey houses. In the species-rich order of the Blattodea only a few species live in close proximity to humans. Less than one percent of the known species are categorized as pest species. The most prevalent of these are B. germanica, P. americana, B. orientalis, S. longipalpa and in greenhouses P. surinamensis. If cockroaches occur in significant numbers in buildings or animal houses they are always classed as potential disease carriers. Due to their feeding and biological habits cockroaches contribute to the spreading of pathogens. Pest control and containment are essential. However, since use of insecticides is extremely limited in zoos and aquariums, emphases is increasingly placed on alternative methods of pest control. The study I am presenting is aimed at developing new methods in biological pest control in zoos containing sensitive animal populations. I tried to develop a systemic approach of targeting multiple vulnerabilities. On the one hand I was depriving the cockroaches of their natural habits, their breeding facilities and their sources of food. On the other hand cockroaches´ natural enemies were supported to increase their numbers and biological impacts. On a different level I was conducting experiments introducing entomopathogenic fungi and nematodes with a view to decimating the cockroach population. Ultimately it was my goal to develop a method of reducing cockroaches to acceptable numbers with a minimum use of insecticides trying to minimize negative ecological impact on the sensitive fauna.
The various different measures were all proving to be successful. All of the predators which have been introduced were observed to be feeding on cockroaches. In spite of favourable conditions under which one would expect tropical cockroaches to thrive and reproduce I was able to infect and kill more than half of the cockroaches in my test with microbiological pathogens. Finally I found one “alien” cockroach species, which already has been detected in some European greenhouses, but until now, not in Austria.
Keywords (eng)
CockroachPest controlzoological InstitutionZoo ViennaentomopathhogensnematodesfungiSteinernemaMetarhiziumbiologicalPeriplanetaPycnosclesus
Keywords (deu)
SchabenSchädlingsbekämpfungZoologische EinrichtungTiergarten SchönbrunnEntomopathogeneNematodenPilzeSteinernemaMetarhiziumbiologischPeriplanetaPycnoscelsus
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
208
Association (deu)
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