Abstract (deu)
In der vorliegenden Arbeit wird der interkulturelle Ansatz in den Lehrplänen der Sekundarstufe I in Österreich analysiert. Ausgehend von einer Beleuchtung der Interkulturellen Pädagogik wird die Kritik von Seiten der Transkulturellen Pädagogik und der Migrationspädagogik in der Interkulturalitätsdebatte ins Zentrum gestellt. Anschließend werden anhand der gewonnenen Erkenntnisse die Unzulänglichkeiten des interkulturellen Ansatzes in den Lehrplänen der Sekundarstufe I herausgearbeitet. Diese manifestieren sich vordergründig in einem unreflektierten Kulturbewusstsein, welches zu einer Kulturalisierung innerhalb der Bildungsinstitutionen und der kulturellen Reduktion von Migrations-Anderen führt.
Entgegen solcher Tendenzen wird in dieser Arbeit im Tonus der Transkulturellen Pädagogik und der Migrationspädagogik gefordert, diese vermeintlich „kulturellen Grenzen“ abzubauen. Hierzu wird auf Basis der Analyse des Lehrplanes und angelehnt an die Theorie Luhmanns das Konzept der „globalen Individualkultur“ entwickelt, welches jedem Individuum zum Einen erlaubt, eine eigene – von den Grenzen eines konventionellen Kulturverständnisses abgelöste – Kultur zu erschaffen, und zum Anderen zu einer Reflexion von Inklusions- und Exklusionsmechanismen anregt.
In dieser Arbeit wird somit gezeigt, dass der interkulturelle Ansatz in den Lehrplänen der Sekundarstufe I in der heutigen Gesellschaft bzw. seit jeher nicht tragbar und eine Überwindung dieser Problematik in der Anerkennung aller Menschen als von kulturellen Grenzen losgelöste Individuen möglich ist.