Title (deu)
Zugehörigkeitskonstruktionen im Kontext von Migration am Beispiel von Biografien in Wien lebender SüdtirolerInnen
Author
Dietmar Meister
Advisor
Karin Liebhart
Assessor
Karin Liebhart
Rosenberger Sieglinde
Abstract (deu)
„The questions of belonging and the politics of belonging constitute some of the most difficult issues that are confronting all of us these days“, schreibt Nira Yuval-Davis (2011, S.1). Zugehörigkeitsfragen sind im „Zeitalter der Migration“ (Miller und Castles, 2003) wichtiger denn je. Für viele SüdtirolerInnen im Ausland ist schon die Frage „Woher kommst du?“ nicht einfach zu beantworten. Denn sie impliziert die Forderung nach einer eindeutigen Positionierung, einer eindeutigen Zuordnung zu einem bestimmten geografischen Raum. Wie diese Arbeit zeigt, entspricht eine derartige Eindeutigkeit keineswegs der Komplexität, nach der individuelle Zugehörigkeitskonstruktionen gestaltet sind. Die Auswertung der Interviews hat gezeigt, dass Zugehörigkeiten weder primitiv noch statisch sind – sondern vielmehr vielschichtig und wandelbar. Sie bewegen sich im Spannungsfeld zwischen subjektiven Einstellungen und äußeren Umständen. Die verschiedenen Zugehörigkeiten, die jedes Individuum in sich vereint, greifen ineinander und beeinflussen sich wechselseitig. So ist die natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, deren Veränderbarkeit im Zentrum der vorliegenden Untersuchung steht, nicht unabhängig vom sozioökonomischen Hintergrund, vom Geschlecht oder von den Zukunftsperspektiven einer Person. Genauso ist es von vielfältigen Faktoren abhängig, ob und wie jemand Migrationserfahrungen bewältigt. Wie diese Arbeit zeigt, ist eines der zentralen Elemente, das diese Bewältigung begünstigt, das Vorhandensein eines Unterstützungsnetzwerkes – ein Netzwerk, das für viele SüdtirolerInnen in Wien aus vielen anderen SüdtirolerInnen besteht. Darüber hinaus kann in Hinblick auf Einflüsse von Migrationsprozessen und -erfahrungen auf subjektive Zugehörigkeitskonstruktionen folgendes Ergebnis festgehalten werden: Ob sich Zugehörigkeiten unter bestimmten Umständen verstärken, ob sie unverändert bleiben oder ob sie schwächer werden, kann pauschal nicht festgestellt werden – sondern nur mittels Analyse des jeweiligen Einzelfalls. Wie die vorliegende Arbeit zeigt, sind sowohl das biografisch-narrative Interview als auch die biografische Fallrekonstruktion die richtigen Methoden für eine derartige Fragestellung. Vor allem, weil die offene Herangehensweise denen, die ihre Lebensgeschichten erzählen, die Möglichkeit bietet, sowohl Zugehörigkeiten als auch Nicht-Zugehörigkeiten zu präsentieren – oder eben nicht.
Keywords (deu)
ZugehörigkeitMigrationSüdtirol
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
341 Seiten
Number of pages
342
Study plan
Dr.-Studium der Philosophie Politikwissenschaft
[UA]
[092]
[300]
Association (deu)
Title (deu)
Zugehörigkeitskonstruktionen im Kontext von Migration am Beispiel von Biografien in Wien lebender SüdtirolerInnen
Author
Dietmar Meister
Abstract (deu)
„The questions of belonging and the politics of belonging constitute some of the most difficult issues that are confronting all of us these days“, schreibt Nira Yuval-Davis (2011, S.1). Zugehörigkeitsfragen sind im „Zeitalter der Migration“ (Miller und Castles, 2003) wichtiger denn je. Für viele SüdtirolerInnen im Ausland ist schon die Frage „Woher kommst du?“ nicht einfach zu beantworten. Denn sie impliziert die Forderung nach einer eindeutigen Positionierung, einer eindeutigen Zuordnung zu einem bestimmten geografischen Raum. Wie diese Arbeit zeigt, entspricht eine derartige Eindeutigkeit keineswegs der Komplexität, nach der individuelle Zugehörigkeitskonstruktionen gestaltet sind. Die Auswertung der Interviews hat gezeigt, dass Zugehörigkeiten weder primitiv noch statisch sind – sondern vielmehr vielschichtig und wandelbar. Sie bewegen sich im Spannungsfeld zwischen subjektiven Einstellungen und äußeren Umständen. Die verschiedenen Zugehörigkeiten, die jedes Individuum in sich vereint, greifen ineinander und beeinflussen sich wechselseitig. So ist die natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, deren Veränderbarkeit im Zentrum der vorliegenden Untersuchung steht, nicht unabhängig vom sozioökonomischen Hintergrund, vom Geschlecht oder von den Zukunftsperspektiven einer Person. Genauso ist es von vielfältigen Faktoren abhängig, ob und wie jemand Migrationserfahrungen bewältigt. Wie diese Arbeit zeigt, ist eines der zentralen Elemente, das diese Bewältigung begünstigt, das Vorhandensein eines Unterstützungsnetzwerkes – ein Netzwerk, das für viele SüdtirolerInnen in Wien aus vielen anderen SüdtirolerInnen besteht. Darüber hinaus kann in Hinblick auf Einflüsse von Migrationsprozessen und -erfahrungen auf subjektive Zugehörigkeitskonstruktionen folgendes Ergebnis festgehalten werden: Ob sich Zugehörigkeiten unter bestimmten Umständen verstärken, ob sie unverändert bleiben oder ob sie schwächer werden, kann pauschal nicht festgestellt werden – sondern nur mittels Analyse des jeweiligen Einzelfalls. Wie die vorliegende Arbeit zeigt, sind sowohl das biografisch-narrative Interview als auch die biografische Fallrekonstruktion die richtigen Methoden für eine derartige Fragestellung. Vor allem, weil die offene Herangehensweise denen, die ihre Lebensgeschichten erzählen, die Möglichkeit bietet, sowohl Zugehörigkeiten als auch Nicht-Zugehörigkeiten zu präsentieren – oder eben nicht.
Keywords (deu)
ZugehörigkeitMigrationSüdtirol
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
342
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