Abstract (deu)
„Mind-game, played with movies“184 - Diese Beschreibung reflektiert sehr treffend, um welche Art von Filmen es sich bei dem Phänomen Mind-Game Movies handelt. Neben der Erläuterung dieses Genres bildet das Konzept unzuverlässigen Erzählens das Herzstück der vorliegenden Arbeit. Die Fragestellungen, welche diese Arbeit diskutiert, beschäftigen sich mit Konzepten filmischer Unzuverlässigkeit und damit wie diese implizit und / oder explizit markiert werden sowie dem daraus resultierende Angriff auf das Grundvertrauen, welches vom Publikum gegenüber filmischen Bilder vorherrschend ist. Es werden verschiedenste Strategien der Irreführung sowie deren Auswirkungen erläutert und anhand der beiden Filme Shutter Island (2010) und Who am I (2014) veranschaulicht. Um die Wirksamkeit und Funktionen unzuverlässiger Erzählstrukturen zu verdeutlichen, werden im Vergleich dazu Schemata klassischer Hollywood-Erzählungen skizziert. Anhand der Analysen kann festgestellt werden, dass mehrere Möglichkeiten bestehen, Unzuverlässigkeit zu evozieren und diese nicht ausschließlich, wie im literarischen Konzept, an einem konkreten Erzähler festgemacht werden können, sondern von den Darstellungsmöglichkeiten, welche sich durch das Medium Film erschließen, abhängig sind.