Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit ist der Versuch nicht nur anhand des Studiums einiger Fundstücke die Grabungsstätte von Erbe Bianche näher zu erläutern, sondern vor allem auch die intensiven Beziehungen mit einer gemeinsamen Kultur (Thapsos-Milazzese), einerseits zwischen einem Großteil der indigenen Bevölkerung in Sizilien und andererseits der Welt von Mykene mit Zypern und Malta hervorzuheben.
Durch die von Professior S.Tusa in den frühen 90er Jahren geleiteten Ausgrabungen, war es möglich festzustellen, dass die Bevölkerung der Erbe Bianche enge Beziehungen zur Thapsos-Kultur hatte, aber auch dass sie direkte oder indirekte kommerzielle Beziehungen mit den Mykenern unterhielt. Sie lebten von Viehzucht (die ausführlichen und genauen osteometrischen Analysen von Dr. Pietro Villari legen ein Zeugnis davon ab) und in kleinerem Maße von Landwirtschaft. Erbe Bianche ist einer der wenigen bis jetzt bekannten Fundstellen der Thapsos-Kultur in West-Sizilien. Gänzlich anders stellt sich die Situation in Ost-Sizilien dar, wo die Intensitivität und die Ausdehnung dieser Kultur und der Kultur von Milazzese, sich von Thapsos bis in den Südosten, in Mittelsizilien bis in den Westen über Agrigento hinaus und an der Nord-östlichen Küste bis zu den Äolischen Inseln erstreckt.
All diese Gebiete haben außer einer sehr homogenen Kultur, die engen und sehr intensiven kulturellen und Handelsbeziehungen mit den Mykenern, Malta und dem Nahen Orient, gemeinsam. Diese Beziehungen im Bereich Handel und Kultur, finden sich in der Keramik und anderen Gegenständen wieder, ebenso wie in den Bestattungsritualen (Tholos-Gräber, mit Dromos, Grabbeigaben,…).
Ich wünsche mir, dass die Erforschung der Urgeschichte in Westsizilien stärker vorangetrieben werden würde, nachdem bis jetzt nur sehr wenig erforscht und ausgegraben worden ist (S.Tusa ist der Ansicht, dass höchstens 20-30% erforscht und daher noch viele Forschungsmöglichkeiten vorhanden sind). In diesem Zusammenhang möchte ich dem Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie der Universität Wien danken, das seit Jahren ein Forschungsprojekt - Prospecting Boundaries - Archaeology Along the Mazaro - über das Gebiet von Mazara del Vallo (TP) mit großem Erfolg durchführt und desen Ergebnisse in Kürze pubbliziert werden.