Title (deu)
Buchführung von kanonischen Vermögensträgern in Österreich
Entwurf eines österreichischen kirchlichen Rechnungslegungsgesetzes in Anlehnung an §§ 189-243c UGB
Author
Artur Malessa
Advisor
Ludger Müller
Assessor
Wilhelm Rees
Assessor
Herbert Kalb
Abstract (deu)
Die im unternehmerischen Bereich schon längst als unentbehrlich und obligatorisch erachtete Notwendigkeit eines ordnungsmäßigen und nach bestimmten, standardisierten Kriterien geführten Rechnungswesens gewinnt seit geraumer Zeit ebenfalls auf dem Gebiet der kirchlichen Vermögensverwaltung an Bedeutung. In besonderer Weise wird dabei das Augenmerk auf die Bilanzierung gerichtet, deren Hauptaufgabe es ist, das wirtschaftliche Ergebnis eines bestimmten Zeitraumes (meistens eines Kalenderjahres) zu ermitteln sowie die Werte für die zu einem bestimmten Zeitpunkt vorhandenen Vermögensgegenstände und Schulden gegenüberzustellen. Die Bilanzierung stellt dementsprechend nicht nur ein Dokumentationsinstrument dar, sondern bildet auch Grundlagen für die ökonomische Analyse des Vergangenen und verhilft zu einer Planung des Künftigen. Darüber hinaus spielt sie auf einer höheren Verwaltungsebene (wie bspw. Diözese oder Ordensprovinz) eine wesentliche Rolle. Die Jahresabschlüsse der kirchlichen Rechtspersönlichkeiten ermöglichen deren wirtschaftliche Vergleichbarkeit sowie die Erfüllung der Kontroll‐ und Aufsichtsaufgaben. Dies ist jedoch nur dann erreichbar, wenn die Erstellung dieser Jahresabschlüsse nach bestimmten Grundsätzen erfolgt, die für alle kirchlichen juristischen Personen einheitlich und verpflichtend gelten und von ihnen konsequent angewendet werden. Die vorliegende Dissertation setzt sich mit der Fragestellung auseinander, inwieweit kirchliche Buchhaltungs‐ und Bilanzierungsnormen, die für kanonische Vermögensträger gelten sollten, sich an den weltlichen Bestimmungen des Unternehmensgesetzbuches zum Einzeljahresabschluss orientieren können. Dabei wird im ersten Schritt auf die wichtigsten Bestimmungen des österreichischen Religionsrechts eingegangen, welches die rechtlichen Grundlagen für die öffentlich‐rechtliche Stellung der kirchlichen juristischen Personen in der österreichischen Rechtsordnung bildet. In weiterer Folge werden die einschlägigen Normen des UGB auf ihre Anwendbarkeit im kirchlichen Bereich kritisch untersucht. In diesem Zusammenhang wird versucht, auf folgende Fragen eine Antwort zu geben: Ist die jeweilige UGB‐Norm für kirchliche Vermögensträger von Relevanz? Kann sie im vorliegenden unternehmensrechtlichen Wortlaut in das kirchenrechtliche Regelwerk übernommen werden? Muss sie gegebenenfalls geändert oder ergänzt werden, um den kirchlichen Besonderheiten gerecht zu werden? Gibt es im Zusammenhang mit dieser Norm kirchenspezifische Sachverhalte, die adäquat berücksichtigt werden müssen? Als Ergebnis der Ausführungen zur jeweiligen UGB‐Regelung wird ein Formulierungsvorschlag für eine diesbezügliche kirchenrechtliche Norm unterbreitet. Insgesamt sollen sie einen ganzheitlichen Vorschlag für ein kirchliches Buchführungsgesetz darstellen, das für das österreichische Bundesgebiet gelten soll.
Keywords (deu)
kanonisches RechtVermögensrechtc. 1284Buchführungkanonische Vermögensträger
Type (deu)
Extent (deu)
486 Seiten
Number of pages
486
Study plan
Doktoratsstudium der Katholischen Theologie (Dissertationsgebiet: Katholische Fachtheologie)
[UA]
[780]
[011]
Members (1)
Title (deu)
Buchführung von kanonischen Vermögensträgern in Österreich
Entwurf eines österreichischen kirchlichen Rechnungslegungsgesetzes in Anlehnung an §§ 189-243c UGB
Author
Artur Malessa
Abstract (deu)
Die im unternehmerischen Bereich schon längst als unentbehrlich und obligatorisch erachtete Notwendigkeit eines ordnungsmäßigen und nach bestimmten, standardisierten Kriterien geführten Rechnungswesens gewinnt seit geraumer Zeit ebenfalls auf dem Gebiet der kirchlichen Vermögensverwaltung an Bedeutung. In besonderer Weise wird dabei das Augenmerk auf die Bilanzierung gerichtet, deren Hauptaufgabe es ist, das wirtschaftliche Ergebnis eines bestimmten Zeitraumes (meistens eines Kalenderjahres) zu ermitteln sowie die Werte für die zu einem bestimmten Zeitpunkt vorhandenen Vermögensgegenstände und Schulden gegenüberzustellen. Die Bilanzierung stellt dementsprechend nicht nur ein Dokumentationsinstrument dar, sondern bildet auch Grundlagen für die ökonomische Analyse des Vergangenen und verhilft zu einer Planung des Künftigen. Darüber hinaus spielt sie auf einer höheren Verwaltungsebene (wie bspw. Diözese oder Ordensprovinz) eine wesentliche Rolle. Die Jahresabschlüsse der kirchlichen Rechtspersönlichkeiten ermöglichen deren wirtschaftliche Vergleichbarkeit sowie die Erfüllung der Kontroll‐ und Aufsichtsaufgaben. Dies ist jedoch nur dann erreichbar, wenn die Erstellung dieser Jahresabschlüsse nach bestimmten Grundsätzen erfolgt, die für alle kirchlichen juristischen Personen einheitlich und verpflichtend gelten und von ihnen konsequent angewendet werden. Die vorliegende Dissertation setzt sich mit der Fragestellung auseinander, inwieweit kirchliche Buchhaltungs‐ und Bilanzierungsnormen, die für kanonische Vermögensträger gelten sollten, sich an den weltlichen Bestimmungen des Unternehmensgesetzbuches zum Einzeljahresabschluss orientieren können. Dabei wird im ersten Schritt auf die wichtigsten Bestimmungen des österreichischen Religionsrechts eingegangen, welches die rechtlichen Grundlagen für die öffentlich‐rechtliche Stellung der kirchlichen juristischen Personen in der österreichischen Rechtsordnung bildet. In weiterer Folge werden die einschlägigen Normen des UGB auf ihre Anwendbarkeit im kirchlichen Bereich kritisch untersucht. In diesem Zusammenhang wird versucht, auf folgende Fragen eine Antwort zu geben: Ist die jeweilige UGB‐Norm für kirchliche Vermögensträger von Relevanz? Kann sie im vorliegenden unternehmensrechtlichen Wortlaut in das kirchenrechtliche Regelwerk übernommen werden? Muss sie gegebenenfalls geändert oder ergänzt werden, um den kirchlichen Besonderheiten gerecht zu werden? Gibt es im Zusammenhang mit dieser Norm kirchenspezifische Sachverhalte, die adäquat berücksichtigt werden müssen? Als Ergebnis der Ausführungen zur jeweiligen UGB‐Regelung wird ein Formulierungsvorschlag für eine diesbezügliche kirchenrechtliche Norm unterbreitet. Insgesamt sollen sie einen ganzheitlichen Vorschlag für ein kirchliches Buchführungsgesetz darstellen, das für das österreichische Bundesgebiet gelten soll.
Keywords (deu)
kanonisches RechtVermögensrechtc. 1284Buchführungkanonische Vermögensträger
Type (deu)
Number of pages
486