Title (deu)
Konstruktionen ziviler Sicherheit in der Forschungsförderung
ein diskursanalytischer Vergleich zwischen der EU, Deutschland und Österreich
Parallel title (eng)
Discursive constructions of “civil security” in public research funding : a comparative analysis between the EU, Germany and Austria
Author
Rita Korunka
Advisor
Otmar Höll
Assessor
Otmar Höll
Abstract (deu)
Was Sicherheit bedeutet, ist seit jeher umkämpft. Unterschiedliche Definitionen dessen, was als sicher oder bedrohlich gilt, ziehen unterschiedliche politische Maßnahmen nach sich. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie Sicherheit im Bereich der öffentlich-geförderten zivilen Sicherheitsforschung konstruiert wird. Zu diesem Zweck wurden die nationalen Sicherheitsforschungsprogramme Deutschlands (Sicherheitsforschung 2012-2017) und Österreichs (KIRAS) sowie das aktuelle Sicherheitsforschungsprogramm der Europäischen Union (Secure Societies, ist ein Teil von Horizon 2020) vergleichend analysiert. Die empirische Analyse hat gezeigt, dass im Feld der europäischen Sicherheitsforschung ein Verständnis von ziviler Sicherheit im Vormarsch ist, bei dem unter „zivil“ nicht zwingend auch der Schutz einer Zivilbevölkerung gemeint ist. Als Referenzobjekt wird in vielen Bereichen die Wirtschaft und deren Wachstum adressiert. Diskursiv eingebettet wird dies in „systemische“ und „ganzheitliche“ Perspektiven auf Sicherheit, die es ermöglichen, der Volkswirtschaft, privatwirtschaftlichen Unternehmen, wirtschaftlichen Prozessen und Abläufen einerseits sowie Effizienz- und Spargedanken andererseits im Kontext ziviler Sicherheit breite Aufmerksamkeit zu widmen. Besonders offensiv wurde dieser Ansatz im Programm der Europäischen Union verfolgt, subtiler und weniger exzessiv auch in Deutschland. Das österreichische Programm KIRAS folgt im Vergleich dazu einer „traditionelleren“, begrenzteren Auffassung ziviler Sicherheit, wodurch die Ausschreibungen gezielter an der tatsächlichen Arbeit der Exekutive und anderen Einsatzorganisationen im Bereich der öffentlichen Sicherheit orientiert sind. Partiell ist der „Wirtschaftsdispositiv“ allerdings auch in KIRAS bemerkbar, insbesondere bei jenen Ausschreibungen, die sich proaktiv mit den Zukunftsrisiken der fortschreitenden Digitalisierung und Robotisierung auseinandersetzen.
Abstract (eng)
The meaning of the term “security” has always been contested. Different concepts and definitions of security make for differing policies and strategies. This thesis deals with the constructions of civil security circulating in the realm of European security research. Two national research programmes (Germany’s Sicherheitsforschung 2012-2017, Austria’s KIRAS) and EU’s Secure Societies work programmes (belong to Horizon 2020) have been subject to analysis to find out which concepts and framings of civil security are structuring the field. It turned out that “systemic” and “holistic” approaches to civil security often serve to address the economy as a referent object for civil security matters. This goes far beyond the protection of critical infrastructure and is especially true for EU’s Secure Societies programme. The German programme goes in the same direction (if articulated in a subtler manner), whereas the Austrian programme follows a different, more “traditional” path. It is currently based on a narrower definition of civil security and does therefore not allow for private enterprises and other economy-related assets to become security referent objects regardless of their civil security function. However, sways of the “economy dispositive” have also been noticed in the calls of the Austrian programme, especially in the proactive way risks of future technologies are approached.
Keywords (eng)
security politicssecuritisationcivil securityhomeland securitysecurity researchresearch fundingHorizon 2020Secure SocietiesKIRASsecurity technologiessurveillance technologiessurveillance
Keywords (deu)
SicherheitspolitikSicherheitsforschungzivile Sicherheitinnere SicherheitVersicherheitlichungHorizon 2020Secure SocietiesKIRASForschungsförderungForschungspolitikSicherheitstechnologienÜberwachungstechnologienÜberwachung
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
104 Seiten
Number of pages
105
Study plan
Masterstudium Politikwissenschaft
[UA]
[066]
[824]
Members (1)
Title (deu)
Konstruktionen ziviler Sicherheit in der Forschungsförderung
ein diskursanalytischer Vergleich zwischen der EU, Deutschland und Österreich
Parallel title (eng)
Discursive constructions of “civil security” in public research funding : a comparative analysis between the EU, Germany and Austria
Author
Rita Korunka
Abstract (deu)
Was Sicherheit bedeutet, ist seit jeher umkämpft. Unterschiedliche Definitionen dessen, was als sicher oder bedrohlich gilt, ziehen unterschiedliche politische Maßnahmen nach sich. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie Sicherheit im Bereich der öffentlich-geförderten zivilen Sicherheitsforschung konstruiert wird. Zu diesem Zweck wurden die nationalen Sicherheitsforschungsprogramme Deutschlands (Sicherheitsforschung 2012-2017) und Österreichs (KIRAS) sowie das aktuelle Sicherheitsforschungsprogramm der Europäischen Union (Secure Societies, ist ein Teil von Horizon 2020) vergleichend analysiert. Die empirische Analyse hat gezeigt, dass im Feld der europäischen Sicherheitsforschung ein Verständnis von ziviler Sicherheit im Vormarsch ist, bei dem unter „zivil“ nicht zwingend auch der Schutz einer Zivilbevölkerung gemeint ist. Als Referenzobjekt wird in vielen Bereichen die Wirtschaft und deren Wachstum adressiert. Diskursiv eingebettet wird dies in „systemische“ und „ganzheitliche“ Perspektiven auf Sicherheit, die es ermöglichen, der Volkswirtschaft, privatwirtschaftlichen Unternehmen, wirtschaftlichen Prozessen und Abläufen einerseits sowie Effizienz- und Spargedanken andererseits im Kontext ziviler Sicherheit breite Aufmerksamkeit zu widmen. Besonders offensiv wurde dieser Ansatz im Programm der Europäischen Union verfolgt, subtiler und weniger exzessiv auch in Deutschland. Das österreichische Programm KIRAS folgt im Vergleich dazu einer „traditionelleren“, begrenzteren Auffassung ziviler Sicherheit, wodurch die Ausschreibungen gezielter an der tatsächlichen Arbeit der Exekutive und anderen Einsatzorganisationen im Bereich der öffentlichen Sicherheit orientiert sind. Partiell ist der „Wirtschaftsdispositiv“ allerdings auch in KIRAS bemerkbar, insbesondere bei jenen Ausschreibungen, die sich proaktiv mit den Zukunftsrisiken der fortschreitenden Digitalisierung und Robotisierung auseinandersetzen.
Abstract (eng)
The meaning of the term “security” has always been contested. Different concepts and definitions of security make for differing policies and strategies. This thesis deals with the constructions of civil security circulating in the realm of European security research. Two national research programmes (Germany’s Sicherheitsforschung 2012-2017, Austria’s KIRAS) and EU’s Secure Societies work programmes (belong to Horizon 2020) have been subject to analysis to find out which concepts and framings of civil security are structuring the field. It turned out that “systemic” and “holistic” approaches to civil security often serve to address the economy as a referent object for civil security matters. This goes far beyond the protection of critical infrastructure and is especially true for EU’s Secure Societies programme. The German programme goes in the same direction (if articulated in a subtler manner), whereas the Austrian programme follows a different, more “traditional” path. It is currently based on a narrower definition of civil security and does therefore not allow for private enterprises and other economy-related assets to become security referent objects regardless of their civil security function. However, sways of the “economy dispositive” have also been noticed in the calls of the Austrian programme, especially in the proactive way risks of future technologies are approached.
Keywords (eng)
security politicssecuritisationcivil securityhomeland securitysecurity researchresearch fundingHorizon 2020Secure SocietiesKIRASsecurity technologiessurveillance technologiessurveillance
Keywords (deu)
SicherheitspolitikSicherheitsforschungzivile Sicherheitinnere SicherheitVersicherheitlichungHorizon 2020Secure SocietiesKIRASForschungsförderungForschungspolitikSicherheitstechnologienÜberwachungstechnologienÜberwachung
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
105