Abstract (deu)
Denkt man an den Terrorismus, wie er sich durch Anschläge seit dem 11. September 2001 auf das Word-Trade-Center in New York City als allgegenwärtige Bedrohung für die westliche Welt darstellt, dann kommt man rasch zu dem Urteil, dass Terrorismus böse – böse als das Attribut des maximal möglichen moralisch Falschen - ist. Die vorliegende Arbeit zeigt auf, dass eine derartige moralische Beurteilung meist pauschal und aus einer Opfer-Perspektive erfolgt und dabei Konstellationen, die zu einem differenzierteren Urteil führen würden, nicht ausreichend gewürdigt werden. Als Grundlage dieser Theorie dient eine Auswahl aus fünf zeitgenössischen Theorien, die nach ‚09/11‘ entwickelt wurden und alle eine Bestimmung des Bösen bzw. eine Grenzziehung zwischen moralisch falsch und böse zum Inhalt haben. Den Abschluss der Arbeit bilden Gedanken, wie eine derartige Theorie über das Böse formuliert sein muss, um ein ausgewogenes moralisches Urteil über den modernen religiösen Terrorismus fällen zu können.