You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1354268
Title (deu)
Erleben - Erschreiben - Erfahren
sprachbiographische Einblicke durch literarisches Schreiben - Analyse sprachbiographischer Texte mexikanischer DaF-Lernender anhand von (mehrsprachiger) Literatur
Author
Raphael Martin
Adviser
Hannes Schweiger
Assessor
Hannes Schweiger
Abstract (deu)
Reflexionen sind ein fundamentaler Bestandteil im Sprachunterricht. Besonders sprach-biographische Auseinandersetzungen können in diesem Zusammenhang oftmals ein wichtiges Sprachrohr für die Entwicklung eines eigenen sprachlichen Bewusstseins sein. Schreibprozesse können hierfür ein willkommenes Medium darstellen, das Lernende in tiefere Begegnungen mit sich selbst eintauchen lässt. Dabei können vor allem auch literarische Texte als wichtige Impulse in dieser Konfrontation fungieren. Mit gezielten Aufgabestellungen kann das Lesen bestimmter Literatur als Anlass für eine kritische Textproduktion dienen, die Ermächtigungsprozesse ankurbeln soll. Mit diesen Ausgangspunkten kann auch die Idee für und die Herangehensweise an diese Untersuchung beschrieben werden. Ziel der Arbeit war es, bestimmte gesellschaftliche Machtverhältnisse aufzudecken, die sich eines diskriminierenden und vor allem degra-dierenden Repertoires bedienen und auf sprachliche Subjekte einwirken. Anhand von sprachbiographischen Texten von Deutschlernenden in Mexiko sollten zum einen diese asymmetrischen Verhältnisse aufgedeckt werden und andererseits auch ein Zugang zu einer tief verborgenen inneren Welt verschafft werden, in der Gedanken, Gefühle und Körperlichkeiten zu einem großen Kontinuum sprachlicher Subjektpositio-nen zusammenfließen. Literarische Texte über Sprache und Identität stellten wichtige Verhandlungs- und Reflexionsrahmen für die schriftliche Produktion der Proband*innen dar. In einem weiteren Schritt sollten sprachbiographische Texte verfasst werden, welche die eigene Situiertheit in (fremd-)sprachlichen Kontexten darstellen. Durch das Erschreiben von Subjektivierungsprozessen konnten Rückschlüsse auf eine außertextliche Verortung dieser Zustände und Zuschreibungen getätigt werden, die mit-tels analytischen Vorgehens im Zuge eines Kodierverfahrens der Grounded Theory er-schlossen wurden. Dabei konnte aufgezeigt werden, dass überwiegend externe diskursive Einflussfaktoren einen repressiven, nahezu manipulativen Charakter für die Lernenden erzeugen, welche deren Gedanken, Gefühle sowie schlussendlich auch deren Handlungen, trotz textlicher Ermächtigungsversuche, steuern und beeinflussen können.
Keywords (deu)
SprachbiographieSprachreflexionmehrsprachige LiteraturSubjektivierung durch Schreiben
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1354268
rdau:P60550 (deu)
138 Seiten
Number of pages
146
Members (1)
Title (deu)
Erleben - Erschreiben - Erfahren
sprachbiographische Einblicke durch literarisches Schreiben - Analyse sprachbiographischer Texte mexikanischer DaF-Lernender anhand von (mehrsprachiger) Literatur
Author
Raphael Martin
Abstract (deu)
Reflexionen sind ein fundamentaler Bestandteil im Sprachunterricht. Besonders sprach-biographische Auseinandersetzungen können in diesem Zusammenhang oftmals ein wichtiges Sprachrohr für die Entwicklung eines eigenen sprachlichen Bewusstseins sein. Schreibprozesse können hierfür ein willkommenes Medium darstellen, das Lernende in tiefere Begegnungen mit sich selbst eintauchen lässt. Dabei können vor allem auch literarische Texte als wichtige Impulse in dieser Konfrontation fungieren. Mit gezielten Aufgabestellungen kann das Lesen bestimmter Literatur als Anlass für eine kritische Textproduktion dienen, die Ermächtigungsprozesse ankurbeln soll. Mit diesen Ausgangspunkten kann auch die Idee für und die Herangehensweise an diese Untersuchung beschrieben werden. Ziel der Arbeit war es, bestimmte gesellschaftliche Machtverhältnisse aufzudecken, die sich eines diskriminierenden und vor allem degra-dierenden Repertoires bedienen und auf sprachliche Subjekte einwirken. Anhand von sprachbiographischen Texten von Deutschlernenden in Mexiko sollten zum einen diese asymmetrischen Verhältnisse aufgedeckt werden und andererseits auch ein Zugang zu einer tief verborgenen inneren Welt verschafft werden, in der Gedanken, Gefühle und Körperlichkeiten zu einem großen Kontinuum sprachlicher Subjektpositio-nen zusammenfließen. Literarische Texte über Sprache und Identität stellten wichtige Verhandlungs- und Reflexionsrahmen für die schriftliche Produktion der Proband*innen dar. In einem weiteren Schritt sollten sprachbiographische Texte verfasst werden, welche die eigene Situiertheit in (fremd-)sprachlichen Kontexten darstellen. Durch das Erschreiben von Subjektivierungsprozessen konnten Rückschlüsse auf eine außertextliche Verortung dieser Zustände und Zuschreibungen getätigt werden, die mit-tels analytischen Vorgehens im Zuge eines Kodierverfahrens der Grounded Theory er-schlossen wurden. Dabei konnte aufgezeigt werden, dass überwiegend externe diskursive Einflussfaktoren einen repressiven, nahezu manipulativen Charakter für die Lernenden erzeugen, welche deren Gedanken, Gefühle sowie schlussendlich auch deren Handlungen, trotz textlicher Ermächtigungsversuche, steuern und beeinflussen können.
Keywords (deu)
SprachbiographieSprachreflexionmehrsprachige LiteraturSubjektivierung durch Schreiben
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1354269
Number of pages
146