Abstract (deu)
Die österreichische Autorin Mela Hartwig (1893-1967) war eine jüdische Exilautorin und Künstlerin, die nach ihrer Flucht aus dem an Hitlerdeutschland angeschlossenen Österreich im Jahr 1938 von ihrem Leben im britischen Exil deutlich geprägt war. Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Auswirkung von Leben und Werk Mela Hartwigs im Exil auf ihren Exilroman ‚Inferno‘, verfasst zwischen 1946 und 1948 und erstmals publiziert im Jahr 2018.
Einer Schilderung der Rahmenbedingungen und Lebensumstände für Schriftsteller im Exil, insbesondere unter Berücksichtigung der marginalisierten Sonderstellung von Schriftstellerinnen, folgt eine umfassende Betrachtung von Leben und Werk Mela Hartwigs. Die Betrachtung umfasst eine Zusammenfassung sämtlicher Prosa-Texte der Autorin, sowie eine Interpretation und Anmerkungen zur zeitgenössischen Rezeption und Kritik zum Publikationszeitpunkt. Der Schwerpunkt liegt in einer anschließenden Zusammenfassung, Analyse und hermeneutischen Interpretation des Exilromans ‚Inferno‘. Dabei wird untersucht, wie sich die Exilerfahrung Mela Hartwigs auf die inhaltliche und sprachliche Ebene des Romans auswirkt, ob und wie dieser autobiographisch geprägt ist und in welcher Form Motive und Figurengestaltungen ihrer Werke vor der Exilzeit in ‚Inferno‘ hineinwirken.