Abstract (deu)
Eines der größten Probleme des modernen Medienrechts ist die Kollision von Meinungsfreiheit und Hassrede. Die rasche Entwicklung des Internets und der sozialen Medien hat weltweit zur Verwirklichung der Meinungsfreiheit beigetragen, gleichzeitig hat sie aber die Verbreitung von Hassreden verstärkt. In der neuen Medienlandschaft wurde die Kontrolle über Hassreden bei gleichzeitigem Schutz der Meinungsfreiheit zu einem globalen Thema.
Diese Masterarbeit versucht dieses Problem aus zwei verschiedenen Perspektiven zu betrachten: aus der Position des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, der seit langem die Fälle im Zusammenhang mit Hassrede beurteilt, und aus der Sicht der wichtigsten sozialen Medien, die im letzten Jahrzehnt ihre eigenen Regeln und Maßnahmen zu diesem Thema entwickelt haben.
Um festzustellen, wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entscheidet, ob es sich um eine Hassrede handelt oder nicht, werden mehr als 30 Urteile des Gerichtshofs im Detail analysiert. Die wichtigsten Argumente aus den Urteilen sind in zwei Tabellen zusammengefasst.
Der Ansatz des Gerichtshofs wird dann mit dem der sozialen Medien, die Hassreden mit Hilfe von Moderatoren und automatischen Filtersystemen zu bekämpfen versuchen, verglichen. Die Beobachtungen, die sich aus diesem Vergleich ergeben, werden in der Schlussfolgerung präsentiert.