Abstract (deu)
Die Erforschung von Schülervorstellungen ist ein zentrales Forschungsgebiet innerhalb der Physikdidaktik. Sie entwickeln sich bereits im Alltag der Schülerinnen und Schüler, sowohl in, als auch außerhalb des schulischen Unterrichts. Fehlvorstellungen entstehen aber nicht nur durch die Kommunikation zwischen Personen oder durch eigene Beobachtungen in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler, sondern auch im Umgang mit Unterrichts-materialien. Dabei bietet sich das Schulbuch als besonders interessantes Forschungsobjekt an. Entgegen der allgemeinen Annahme, dass in diesen Lehrwerken wissenschaftlich fundiertes Wissen wiedergegeben wird, ist es so, dass dort auch Vorstellungen angeboten werden, die nicht dem physikalischen Wissenstand entsprechen. Mit der vorliegenden Arbeit soll diese Hypothese bestätigt werden. Zur Untersuchung wurden 42 Sachunterrichtsbücher der Volksschule herangezogen, der Umfang ihrer physikalischen Inhalte erfasst und die darin angesprochenen Schülervorstellungen identifiziert. Es zeigt sich, dass es in manchen Bereichen gravierende Schwierigkeiten im Umgang mit Fehlvorstellungen gibt. Besonders betroffen sind die Bereiche Mechanik und Elektrodynamik, in denen eine große Anzahl an Aussagen für die Unterstützung von Schülervorstellungen vorkommen.