You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1355246
Title (eng)
Perception of alien plants and animals and acceptance of methods for their control
Parallel title (deu)
Wahrnehmung von neobiotischen Pflanzen und Tieren und Akzeptanz von Methoden zu ihrem Management
Author
Raphael Höbart
Adviser
Franz Essl
Co-Advisor
Stefan Schindler
Assessor
Franz Essl
Abstract (deu)
Biologische Invasionen haben sich zu einem globalen Phänomen entwickelt und betreffen Natur und Mensch auf der ganzen Welt. Auch Europas Ökosysteme werden durch invasive Neobiota beeinträchtigt. Als Reaktion hat die Europäische Union 2014 die „Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten“ erlassen. Diese Verordnung verpflichtet die Mitgliedsstaaten dazu, Maßnahmen gegen die Einschleppung und Ausbreitung von invasiven Arten, die in der „Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung“ verzeichnet sind, zu ergreifen. Die Unterstützung durch die Öffentlichkeit wird für die Umsetzung von Neobiota-Management immer wichtiger, insbesondere wenn es um charismatische Arten und tödliche Methoden geht. In New South Wales (AUS) beispielsweise hat eine breite öffentliche Ablehnung den von Experten geforderten Abschuss von invasiven Wildpferden gestoppt. In ähnlicher Weise wurde ein Programm zur Beseitigung der Grauhörnchen-Populationen in Norditalien Ende der 1990er Jahre nach Protesten von Tierrechtsgruppen aufgegeben. Da die Relevanz der Interaktion der öffentlichen Wahrnehmung und der Akzeptanz von Managementmaßnahmen augenscheinlich ist, richtet sich diese Arbeit genau an die Erforschung dieser. Es wurden drei verschiedene Zielgruppen (Naturnutzer*innen, Naturexpert*innen, Allgemeinheit) in Österreich ausgewählt, um mögliche Unterschiede in deren Wahrnehmung von invasiven Neobiota und von Managementmethoden. Zu diesem Zweck entwarf und verwendete ich eine Online-Umfrage mit dem Convenience-Sampling-Ansatz. Insgesamt habe ich 239 ausgefüllte Antworten erhalten: 20 Naturnutzer*innen, 91 Naturexpert*innen, 128 Allgemeinheit. Generell wussten die Befragten, welche Arten neobiotisch und welche heimisch sind. Der Großteil der Teilnehmer*innen war eher bereit, tödliche Maßnahmen (Abschuss, Rodung) zu akzeptieren, wenn es sich bei der Art um eine invasive handelte. Chemische Tötungsmittel wurden durchwegs negativ bewertet, auch wenn die Naturnutzer*innen (Landwirt*innen, Jäger*innen, ...) dies für Pflanzen eher akzeptieren würden. Die Ergebnisse zeigten, dass die Akzeptanz von Neobiota- Managementmaßnahmen von Naturexpert*innen ähnlich derer von Naturnutzer*innen ist, während die Laien im Allgemeinen nicht-tödliche Methoden bevorzugen. Die meisten Befragten (<50%) kannten weder die Verordnung 1143/2014, noch maßen sie der EU eine große Rolle bei der Neobiota-Bekämpfung bei. Dennoch stimmte ein Großteil (>75%) Maßnahmen auf europäischer Ebene zu und befürwortete Reglements der EU zu diesem Thema. Diese Studie zeigt, dass das Wissen, ob es eine invasive oder eine einheimische Art ist, einen Einfluss auf die Akzeptanz von Managementmethoden haben kann. Dass ästhetische Aspekte einen ähnlichen Einfluss haben, konnte nicht gezeigt werden. Naturnutzer*innen haben möglicherweise eine höhere Akzeptanz von tödlichen Methoden, da sie wirtschaftlich von der Natur abhängig sind. Regelungen zu Neobiota auf EU-Ebene werden generell als wichtig angesehen, es gibt aber kaum Bewusstsein zu bestehenden Maßnahmen.
Abstract (eng)
Biological invasions have become a widespread phenomenon and have impacts on the natural environment and human livelihoods all over the world. Since Europe’s ecosystems are also harmed by invasive alien species (IAS), the European Union (EU) recently adopted a dedicated legislation to limit the negative impacts of biological invasions; the “Regulation (EU) No 1143/2014 on the prevention and management of the introduction and spread of invasive alien species” went into effect in 2014. This regulation obliges EU member states to enforce policies that should prevent the introduction or limiting the spread and impacts of a set of IAS, which have been included in the list of “Invasive Species of European Union Concern”. For implementing IAS management and policies, public support is highly and increasingly important, especially when it comes to charismatic species and lethal methods. In New South Wales (Australia) for example, broad public opposition to the shooting of invasive alien feral horses recently terminated this scientifically-advocated management measure. Similarly, a programme to eliminate populations of the Grey Squirrels in Northern Italy was abandoned in the late 1990ies after protests of animal right groups. Recognizing the importance of the interaction of public perception with acceptance of IAS management methods, this master thesis specifically addresses this question. In particular, I targeted three different groups of stakeholders (nature users, nature experts, general public) in Austria to evaluate potential differences in perception of IAS and management methods between these groups. To do so, I designed and used an online survey using the convenience sampling approach. In total, I received 239 completed responses: 20 nature users (farmers, hunters), 91 nature experts (conservationists, biologists) and 128 from the general public. In general, respondents knew which species were invasive alien and which were native. Most participants were more likely to accept lethal management methods when it was an IAS. Chemical lethal methods received low rates of acceptance throughout all stakeholder groups, although nature users were rather open to accept such methods for plants. The results revealed that nature experts’ acceptance of IAS management methods was rather similar to those of nature users, while the general public clearly preferred non-lethal methods. Most respondents (>50%) were not aware of the role of the EU in IAS topics nor did they know of the existence of the EU IAS regulation 1143/2014. However, more than 75% of respondents agreed that IAS measures and regulations should be implemented at EU level. This study shows that knowledge about native versus invasive alien status has an influence on the acceptance of management methods. There is no clear evidence that aesthetic aspects have a similar influence. Nature users may have higher levels of acceptance of lethal methods because they are economically dependent on extracting resources from nature. Invasive alien species regulations on EU level are highly appreciated but there is low awareness for already taken EU actions.
Keywords (eng)
EU Regulation 1143/2014IAS controlManagement methods acceptanceNature conservationSpecies perceptionSurvey
Keywords (deu)
Akzeptanz von ManagementmethodenEU Verordnung 1143/2014NaturschutzNeobiotaNeobiota-ManagementUmfrageWahrnehmung von Arten
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1355246
rdau:P60550 (deu)
30 Seiten, [31] Blatt : Illustrationen, Diagramme
Number of pages
414
Members (1)
Title (eng)
Perception of alien plants and animals and acceptance of methods for their control
Parallel title (deu)
Wahrnehmung von neobiotischen Pflanzen und Tieren und Akzeptanz von Methoden zu ihrem Management
Author
Raphael Höbart
Abstract (deu)
Biologische Invasionen haben sich zu einem globalen Phänomen entwickelt und betreffen Natur und Mensch auf der ganzen Welt. Auch Europas Ökosysteme werden durch invasive Neobiota beeinträchtigt. Als Reaktion hat die Europäische Union 2014 die „Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten“ erlassen. Diese Verordnung verpflichtet die Mitgliedsstaaten dazu, Maßnahmen gegen die Einschleppung und Ausbreitung von invasiven Arten, die in der „Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung“ verzeichnet sind, zu ergreifen. Die Unterstützung durch die Öffentlichkeit wird für die Umsetzung von Neobiota-Management immer wichtiger, insbesondere wenn es um charismatische Arten und tödliche Methoden geht. In New South Wales (AUS) beispielsweise hat eine breite öffentliche Ablehnung den von Experten geforderten Abschuss von invasiven Wildpferden gestoppt. In ähnlicher Weise wurde ein Programm zur Beseitigung der Grauhörnchen-Populationen in Norditalien Ende der 1990er Jahre nach Protesten von Tierrechtsgruppen aufgegeben. Da die Relevanz der Interaktion der öffentlichen Wahrnehmung und der Akzeptanz von Managementmaßnahmen augenscheinlich ist, richtet sich diese Arbeit genau an die Erforschung dieser. Es wurden drei verschiedene Zielgruppen (Naturnutzer*innen, Naturexpert*innen, Allgemeinheit) in Österreich ausgewählt, um mögliche Unterschiede in deren Wahrnehmung von invasiven Neobiota und von Managementmethoden. Zu diesem Zweck entwarf und verwendete ich eine Online-Umfrage mit dem Convenience-Sampling-Ansatz. Insgesamt habe ich 239 ausgefüllte Antworten erhalten: 20 Naturnutzer*innen, 91 Naturexpert*innen, 128 Allgemeinheit. Generell wussten die Befragten, welche Arten neobiotisch und welche heimisch sind. Der Großteil der Teilnehmer*innen war eher bereit, tödliche Maßnahmen (Abschuss, Rodung) zu akzeptieren, wenn es sich bei der Art um eine invasive handelte. Chemische Tötungsmittel wurden durchwegs negativ bewertet, auch wenn die Naturnutzer*innen (Landwirt*innen, Jäger*innen, ...) dies für Pflanzen eher akzeptieren würden. Die Ergebnisse zeigten, dass die Akzeptanz von Neobiota- Managementmaßnahmen von Naturexpert*innen ähnlich derer von Naturnutzer*innen ist, während die Laien im Allgemeinen nicht-tödliche Methoden bevorzugen. Die meisten Befragten (<50%) kannten weder die Verordnung 1143/2014, noch maßen sie der EU eine große Rolle bei der Neobiota-Bekämpfung bei. Dennoch stimmte ein Großteil (>75%) Maßnahmen auf europäischer Ebene zu und befürwortete Reglements der EU zu diesem Thema. Diese Studie zeigt, dass das Wissen, ob es eine invasive oder eine einheimische Art ist, einen Einfluss auf die Akzeptanz von Managementmethoden haben kann. Dass ästhetische Aspekte einen ähnlichen Einfluss haben, konnte nicht gezeigt werden. Naturnutzer*innen haben möglicherweise eine höhere Akzeptanz von tödlichen Methoden, da sie wirtschaftlich von der Natur abhängig sind. Regelungen zu Neobiota auf EU-Ebene werden generell als wichtig angesehen, es gibt aber kaum Bewusstsein zu bestehenden Maßnahmen.
Abstract (eng)
Biological invasions have become a widespread phenomenon and have impacts on the natural environment and human livelihoods all over the world. Since Europe’s ecosystems are also harmed by invasive alien species (IAS), the European Union (EU) recently adopted a dedicated legislation to limit the negative impacts of biological invasions; the “Regulation (EU) No 1143/2014 on the prevention and management of the introduction and spread of invasive alien species” went into effect in 2014. This regulation obliges EU member states to enforce policies that should prevent the introduction or limiting the spread and impacts of a set of IAS, which have been included in the list of “Invasive Species of European Union Concern”. For implementing IAS management and policies, public support is highly and increasingly important, especially when it comes to charismatic species and lethal methods. In New South Wales (Australia) for example, broad public opposition to the shooting of invasive alien feral horses recently terminated this scientifically-advocated management measure. Similarly, a programme to eliminate populations of the Grey Squirrels in Northern Italy was abandoned in the late 1990ies after protests of animal right groups. Recognizing the importance of the interaction of public perception with acceptance of IAS management methods, this master thesis specifically addresses this question. In particular, I targeted three different groups of stakeholders (nature users, nature experts, general public) in Austria to evaluate potential differences in perception of IAS and management methods between these groups. To do so, I designed and used an online survey using the convenience sampling approach. In total, I received 239 completed responses: 20 nature users (farmers, hunters), 91 nature experts (conservationists, biologists) and 128 from the general public. In general, respondents knew which species were invasive alien and which were native. Most participants were more likely to accept lethal management methods when it was an IAS. Chemical lethal methods received low rates of acceptance throughout all stakeholder groups, although nature users were rather open to accept such methods for plants. The results revealed that nature experts’ acceptance of IAS management methods was rather similar to those of nature users, while the general public clearly preferred non-lethal methods. Most respondents (>50%) were not aware of the role of the EU in IAS topics nor did they know of the existence of the EU IAS regulation 1143/2014. However, more than 75% of respondents agreed that IAS measures and regulations should be implemented at EU level. This study shows that knowledge about native versus invasive alien status has an influence on the acceptance of management methods. There is no clear evidence that aesthetic aspects have a similar influence. Nature users may have higher levels of acceptance of lethal methods because they are economically dependent on extracting resources from nature. Invasive alien species regulations on EU level are highly appreciated but there is low awareness for already taken EU actions.
Keywords (eng)
EU Regulation 1143/2014IAS controlManagement methods acceptanceNature conservationSpecies perceptionSurvey
Keywords (deu)
Akzeptanz von ManagementmethodenEU Verordnung 1143/2014NaturschutzNeobiotaNeobiota-ManagementUmfrageWahrnehmung von Arten
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1355247
Number of pages
414