Abstract (deu)
Forscher fanden heraus, dass Konsumentinnen und Konsumenten dazu tendieren, ungesunde Speisen gesunden Speisen vorzuziehen und diese als leckerer zu bewerten. Diese Heuristik wird Unhealthy = Tasty Intuition (UTI) genannt (Raghunathan, Walker Naylor & Hoyer, 2006). Ein anderes Forscherteam hat jedoch herausgefunden, dass es eine gegenteilige Heuristik gibt: Die Studienteilnehmerinnen und –teilnehmer bewerteten die Lebensmittel anhand einer Healthy = Tasty Intuition (HTI), was bedeutet, dass sie Gesundheit positiv mit Geschmack assoziierten (Werle, Trendel, Ardito, Mallard & Nat, 2013). Diese sich widersprechenden Ergebnisse werfen die Frage auf, unter welchen Umständen der positive Zusammenhang zwischen Gesundheit und Geschmack geschwächt oder sogar zu einem negativen Zusammenhang wird. Das Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob Reaktanz die Korrelation von Gesundheit und Geschmack beeinflusst. Psychologiestudierende wurden zufällig der Experimentalgruppe (vs. Kontrollgruppe) zugeteilt, welcher eine sehr bestimmende (vs. neutrale) Gesundheitsbotschaft gezeigt wurde, um Reaktanz zu erzeugen (Dillard & Shen, 2005). Danach bewerteten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die erwartete Gesundheit und den erwarteten Geschmack von abgebildeten Speisen, welche mit einem von drei Logos von Supermarktketten versehen waren. Diese Logos sollten die Gesundheit der Speise auf implizite Weise darstellen. Ich konnte einen positiven Zusammenhang zwischen Gesundheit und Geschmack finden, jedoch führte die Reaktanzmanipulation nicht zum erwarteten Effekt auf jenen Zusammenhang.