Abstract (deu)
Das Thema bzw. der Titel meiner Diplomarbeit lautet „Die provisorische Unterbringung cisleithanischer Flüchtlinge im Bezirk Gmünd ab 1914“. Nach mehrfacher Absprache mit meinem Betreuer Univ.-Doz. Dr. Hans Safrian habe ich mich für dieses Thema entschieden. Vorweg ging eine ausführliche Recherche im Stadtarchiv des Bezirks Gmünd. Bei meiner Themensuche wurde mir auch von Herrn Harald Winkler tatkräftig unter die Arme gegriffen, der für das historische Archiv in Gmünd zuständig ist. Dank meiner Recherchen und der Zusammenarbeit mit den eben genannten Personen, wurde immer mehr klar, dass in der Geschichte des Bezirks Gmünd noch etliche Fragen unbeantwortet sind.
Da Gmünd durch sein ehemaliges Barackenlager einen besonderen Sachverhalt in der Geschichte des Ersten Weltkriegs einnimmt, wird in dieser Arbeit beleuchtet, wie vor der Errichtung bzw. Eröffnung des Flüchtlingslagers die flüchtenden Personen, die durch Evakuierungsaktionen oder durch militärische Bedrohungen ihre Heimat verlassen mussten, in Gmünd und den umliegenden Gemeinden quantitativ und qualitativ untergebracht wurden. Damit diese Thematik zufriedenstellend untersucht werden konnte, wurden auch Besuche im niederösterreichischen Landesarchiv eingeplant. So wurde sichergestellt, dass neue Erkenntnisse über quantitative und qualitative Unterbringung der Flüchtlinge in den Gemeinden zum Vorschein kommen konnten. Ebenso wurden Gemeinden im Bezirk Gmünd kontaktiert, damit noch mehr Quellenmaterial gesammelt werden konnte.
Die grobe Gliederung der Arbeit sieht vor, dass sich zuerst mit den damaligen ethnischen, politischen, sozialen und konfessionellen Gegebenheiten in Galizien und der Bukowina auseinandergesetzt wird. Diese Spezifizierung wurde aus dem Grund gewählt, da die meisten Flüchtlinge im Bezirk Gmünd ruthenischer Abstammung waren und diese Flüchtlingsgruppe primär aus den eben genannten Kronländern kamen. Danach wird sich mit den Ursachen der Flüchtlingsbewegungen des Ersten Weltkriegs beschäftigt. Der Hauptteil setzt sich aus der eben geschilderten Problemstellung zusammen, wobei detailliert auf die Flüchtlingszahlen, Ethnien, Transportwege, Unterbringung, Versorgung und Integration in den Gmünder Gemeinden eingegangen wird. Dieser Hauptteil reicht bis zur Eröffnung des Barackenlagers im Jahre 1914 in Gmünd hinein und beleuchtet auch noch die Gegebenheiten in den Gemeinden Gmünds nach der Eröffnung des Lagers. Das Lager selbst wird dabei abschließend nochmals spezifisch behandelt.