Hintergrund: Messungen der Herzratenvariabilität (HRV) stellen einen Indikator für die Funktion des autonomen Nervensystems dar, welches wiederum als Bindeglied zwischen beruflichen Stressoren und einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen gesehen wird. In Angesicht steigender beruflicher Anforderungen, werden interpersonelle Konflikte bei der Arbeit als eine wichtige Quelle beruflichen Stresses, vor allem im Gesundheitssektor bei Pflegefachkräften, angesehen. Ziel der Studie war es die Rolle der Erholung in Bezug auf die Beziehung von Stressoren und physiologischen Erkrankungen zu untersuchen. Hypothesen: Es wurde angenommen, dass der negative Effekt von interpersonellen Arbeitskonflikten auf die nächtliche Herzratenvariabilität durch die Unfähigkeit des mental Abschaltens mediiert wird. Zudem wurde angenommen, dass ruminierende Gedanken die zu erwartende Mediation verstärken, in dem sie die kognitive Repräsentation des Stressors verlängern. Methode: Daten wurden mithilfe eines Basis Fragebogens, einer 5-tägigen Tagebuchstudie mit jeweils 2 Messzeitpunkten pro Tag und nächtlicher HRV Messungen (RMSSD und LF/HF) über eine Woche hinweg erhoben. Die finale Stichprobe bestand aus N = 75 Pflegefachkräften aus Niederösterreich. Zur Testung der Hypothesen wurde eine Mehrebenenanalyse herangezogen. Ergebnisse: Es konnte ein signifikant negativer Zusammenhang zwischen Arbeitskonflikt und mentalem Abschalten nach der Arbeit festgestellt werden. Der erwartete Mediationseffekt von Arbeitskonflikt auf beide HRV Parameter über mentales Abschalten konnte nicht nachgewiesen werden. Ebenfalls konnte die erwartete moderierende Wirkung ruminierender Gedanken in Bezug auf die Mediation nicht festgestellt werden. Schlussfolgerungen: Die Studienergebnisse geben keine Hinweise auf eine verlängerte physiologische Aktivierung von Stress in Form von verminderten HRV-Werten aufgrund von fehlendem mentalen Abschaltens nach der Arbeit. Für zukünftige Forschung wird empfohlen die Rolle von interpersonellen Arbeitskonflikten und mentalen Abschaltens in Bezug zu anderen physiologischen Gesundheitsparametern zu erforschen.
Background: Heart rate variability (HRV) displays an indicator of autonomic nervous system (ANS) deregulation, which is considered a pathway that links occupational stress and the risk for cardiovascular disease. In face of rising job stressors, interpersonal work conflict is known to be a leading source of occupational stress within the healthcare system and especially among nurses. Aim of the study was to examine the role of recovery in the stressor-strain relationship. Hypotheses: It was hypothesized that the negative impact of interpersonal conflict at work on heart rate variability (HRV) during the night is mediated by the inability to detach from work during off-job time. Additionally, it was proposed that ruminative thoughts would amplify the expected mediation by prolonging the cognitive representation of the stressor. Method: Data was collected by means of a general questionnaire, a 5-day diary study including 2 points of measurement each day and a nocturnal assessment of HRV (RMSSD and LF/HF). The final sample consisted of N = 75 nurses from Lower Austria. Multilevel analysis was utilized to test the hypotheses. Results: Work conflict was negatively related to psychological detachment. No significant mediation could be found between work conflict and both HRV measures (RMSSD and LF/HF) via psychological detachment. Rumination did not moderate the expected mediation. Conclusion: The present study could not find support for the prolonged physiological activation of stress in form of HRV decline due to a lack of recovery. For future research it is recommended to investigate the role of detachment with respect to other physiological health parameter.
Hintergrund: Messungen der Herzratenvariabilität (HRV) stellen einen Indikator für die Funktion des autonomen Nervensystems dar, welches wiederum als Bindeglied zwischen beruflichen Stressoren und einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen gesehen wird. In Angesicht steigender beruflicher Anforderungen, werden interpersonelle Konflikte bei der Arbeit als eine wichtige Quelle beruflichen Stresses, vor allem im Gesundheitssektor bei Pflegefachkräften, angesehen. Ziel der Studie war es die Rolle der Erholung in Bezug auf die Beziehung von Stressoren und physiologischen Erkrankungen zu untersuchen. Hypothesen: Es wurde angenommen, dass der negative Effekt von interpersonellen Arbeitskonflikten auf die nächtliche Herzratenvariabilität durch die Unfähigkeit des mental Abschaltens mediiert wird. Zudem wurde angenommen, dass ruminierende Gedanken die zu erwartende Mediation verstärken, in dem sie die kognitive Repräsentation des Stressors verlängern. Methode: Daten wurden mithilfe eines Basis Fragebogens, einer 5-tägigen Tagebuchstudie mit jeweils 2 Messzeitpunkten pro Tag und nächtlicher HRV Messungen (RMSSD und LF/HF) über eine Woche hinweg erhoben. Die finale Stichprobe bestand aus N = 75 Pflegefachkräften aus Niederösterreich. Zur Testung der Hypothesen wurde eine Mehrebenenanalyse herangezogen. Ergebnisse: Es konnte ein signifikant negativer Zusammenhang zwischen Arbeitskonflikt und mentalem Abschalten nach der Arbeit festgestellt werden. Der erwartete Mediationseffekt von Arbeitskonflikt auf beide HRV Parameter über mentales Abschalten konnte nicht nachgewiesen werden. Ebenfalls konnte die erwartete moderierende Wirkung ruminierender Gedanken in Bezug auf die Mediation nicht festgestellt werden. Schlussfolgerungen: Die Studienergebnisse geben keine Hinweise auf eine verlängerte physiologische Aktivierung von Stress in Form von verminderten HRV-Werten aufgrund von fehlendem mentalen Abschaltens nach der Arbeit. Für zukünftige Forschung wird empfohlen die Rolle von interpersonellen Arbeitskonflikten und mentalen Abschaltens in Bezug zu anderen physiologischen Gesundheitsparametern zu erforschen.
Background: Heart rate variability (HRV) displays an indicator of autonomic nervous system (ANS) deregulation, which is considered a pathway that links occupational stress and the risk for cardiovascular disease. In face of rising job stressors, interpersonal work conflict is known to be a leading source of occupational stress within the healthcare system and especially among nurses. Aim of the study was to examine the role of recovery in the stressor-strain relationship. Hypotheses: It was hypothesized that the negative impact of interpersonal conflict at work on heart rate variability (HRV) during the night is mediated by the inability to detach from work during off-job time. Additionally, it was proposed that ruminative thoughts would amplify the expected mediation by prolonging the cognitive representation of the stressor. Method: Data was collected by means of a general questionnaire, a 5-day diary study including 2 points of measurement each day and a nocturnal assessment of HRV (RMSSD and LF/HF). The final sample consisted of N = 75 nurses from Lower Austria. Multilevel analysis was utilized to test the hypotheses. Results: Work conflict was negatively related to psychological detachment. No significant mediation could be found between work conflict and both HRV measures (RMSSD and LF/HF) via psychological detachment. Rumination did not moderate the expected mediation. Conclusion: The present study could not find support for the prolonged physiological activation of stress in form of HRV decline due to a lack of recovery. For future research it is recommended to investigate the role of detachment with respect to other physiological health parameter.