Abstract (deu)
Das Konzept der Repräsentation ist zentral für das Unterfangen der Kognitionswissenschaft, wo es hauptsächlich im Sinne von internen oder mentalen Zuständen betrachtet wird. Diese Sicht wird innerhalb der Wissenschaftsphilosophie neuerdings infrage gestellt. Demnach sind Repräsentationen ebenfalls Teil des Forschungsrahmens, in dem kognitive Phänomene untersucht werden. Wissenschaftliche Repräsentationen sind jene Art von Repräsentationen die in wissenschaftlicher Forschung vorkommen, welche derzeit unter Verwendung von Modellen durchgeführt wird. Modelle, ihrerseits, haben vielfältige epistemische Möglichkeiten, die nicht nur auf Repräsentationen beschränkt sind. Es wird argumentiert, dass Modelle nur nach einer Ent–idealisierungen, der Hinzufügung von Randbedingungen und der Rechtfertigung von Annahmen, für die Repräsentation von Phänomenen verwendet werden können.
In Anbetracht der mannigfaltigen Möglichkeiten von Modellen untersucht die vorliegende Arbeit folgende Frage: Wie werden wissenschaftliche Repräsentation in der Kognitionswissenschaft erreicht? Die Arbeit diskutiert die wichtigsten aktuellen wissenschaftlichen Beiträge aus Wissenschaftsphilosophie und phänomenologischen Ansätzen zum Akt des Repräsentierens, um eine allgemein Interpretation von wissenschaftlichen Repräsentationen zu skizzieren. Anschließend werden Prozesse diskutiert welche relevant sind für die Konstruktion von Modellen die zur Repräsentation bestimmt sind. Das sind: die Idealisierung, die Ent–idealisierung, der Analogieschluss, des Hinzufügung von Randbedingungen und die Explizitmachung von Annahmen. Diese Betrachtungen werden Unterstützt von einer Vielzahl von Beispielen der Verwendung von Computermodellen in der Kognitionswissenschaft, welche zeigen sollen wie sich diese theoretischen Ansätze zu aktuellen wissenschaftlichen Praktiken verhalten. Es wird auch diskutiert wie Repräsentationen in zwei der wichtigsten Paradigmen des Feldes (Kognitivismus und Konnektionismus) verstanden werden.
Ziel dieser Masterarbeit ist die Aufstellung eines philosophisches Arguments mit Relevanz für die Epistemologie der Kognitionswissenschaft. Die Vorgehensweise ist klar interdisziplinär, da es eine Art von Modellierung untersucht die in einer Vielzahl von Teilgebieten der Kognitionswissenschaft verwendet wird.