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Title (deu)
Der Suizid und seine formale Darstellung in der "Aeneis" und dem "Eneasroman"
Author
Vanessa-Nadine Sternath
Adviser
Matthias Meyer
Assessor
Matthias Meyer
Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema der formalen Darstellungsformen des Suizids in den Eneiden Vergils, des anonymen Altfranzosen und Heinrichs von Veldeke. Nach einer einleitenden Ausarbeitung, wie man in Antike und Mittelalter zum Freitod stand – in der Antike war der Suizid unter gewissen Umständen erlaubt, ja sogar geschätzt, im Mittelalter hingegen eine Sünde gegen Gott, weil Mord – und welche etwaige Sonderformen, z. B. den Tod aus Liebe, es gibt. Anschließend wurde in einem Close Reading bewiesen, dass Vergil um einiges – aber nicht immer – objektiver arbeitet als die beiden mittelalterlichen Autoren, die zwar auch die verschiedenen Figuren in der direkten Rede ihre jeweiligen Emotionen aussprechen lassen, den Erzähler aber viel wertender, i. e. moralischer gestalten. Während Vergil besonders auf die Kontinuität von Erzählung und Handlung achtet, wird man beim Anonymus und bei Heinrich öfter auf retardierende Momente aufmerksam. Interessant ist in den mittelalterlichen Versionen die Stichomythie bzw. Hemistichomythie, die in der Aeneis gar nicht existiert. Sie verweist auf für die Dichter besonders wichtige Szenen. Generell enthält direkte Rede subjektivere Ansichten als die Erzählerrede. Vergil zieht dem eine bunte Variation von direkter Rede und Erzählerpassagen vor, um keine Langeweile zu erzeugen; selbst der griechischen Tragödie bedient er sich dafür. Heinrich und der Franzose lassen in die Dido-, Turnus- und Amata-Szene auch christliche Ansichten einfließen, was sich auf die Darstellungsweise des Suizids auswirkt.
Keywords (deu)
SuizidSelbstmordFreitodAeneisVergilEneasromanHeinrich von VeldekeRoman d'EneasFormale DarstellungFormale EbeneDarstellungsformen
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1363534
rdau:P60550 (deu)
119 Seiten
Number of pages
127
Members (1)
Title (deu)
Der Suizid und seine formale Darstellung in der "Aeneis" und dem "Eneasroman"
Author
Vanessa-Nadine Sternath
Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema der formalen Darstellungsformen des Suizids in den Eneiden Vergils, des anonymen Altfranzosen und Heinrichs von Veldeke. Nach einer einleitenden Ausarbeitung, wie man in Antike und Mittelalter zum Freitod stand – in der Antike war der Suizid unter gewissen Umständen erlaubt, ja sogar geschätzt, im Mittelalter hingegen eine Sünde gegen Gott, weil Mord – und welche etwaige Sonderformen, z. B. den Tod aus Liebe, es gibt. Anschließend wurde in einem Close Reading bewiesen, dass Vergil um einiges – aber nicht immer – objektiver arbeitet als die beiden mittelalterlichen Autoren, die zwar auch die verschiedenen Figuren in der direkten Rede ihre jeweiligen Emotionen aussprechen lassen, den Erzähler aber viel wertender, i. e. moralischer gestalten. Während Vergil besonders auf die Kontinuität von Erzählung und Handlung achtet, wird man beim Anonymus und bei Heinrich öfter auf retardierende Momente aufmerksam. Interessant ist in den mittelalterlichen Versionen die Stichomythie bzw. Hemistichomythie, die in der Aeneis gar nicht existiert. Sie verweist auf für die Dichter besonders wichtige Szenen. Generell enthält direkte Rede subjektivere Ansichten als die Erzählerrede. Vergil zieht dem eine bunte Variation von direkter Rede und Erzählerpassagen vor, um keine Langeweile zu erzeugen; selbst der griechischen Tragödie bedient er sich dafür. Heinrich und der Franzose lassen in die Dido-, Turnus- und Amata-Szene auch christliche Ansichten einfließen, was sich auf die Darstellungsweise des Suizids auswirkt.
Keywords (deu)
SuizidSelbstmordFreitodAeneisVergilEneasromanHeinrich von VeldekeRoman d'EneasFormale DarstellungFormale EbeneDarstellungsformen
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1363535
Number of pages
127