Im Zentrum dieser Masterarbeit steht die Frage, ob das Dolmetschen der Zeugenaussagen während der letzten NS-Prozesse eine emotional belastende Tätigkeit ist, für die solche Schwierigkeiten wie emotionale mit dem Trauma verbundene zu dolmetschende Inhalte, die für DolmetscherInnen ein dermaßen traumatisierendes Erlebnis darstellten, dass sie es verdrängen mussten, die Bedeutung der Prozesse, Wahrung der Neutralität, Rollenadäquatheit und die Bewahrung der emotionalen Ebene sowie Stress charakteristisch sind und ob all das Auswirkungen auf das weitere (Berufs-)Leben der DolmetscherInnen hatte. Das Ziel dieser Arbeit ist es, mittels Befragungen Eindrücke der involvierten DolmetscherInnen zu sammeln und herauszufinden, ob sie das so empfanden und durch eine qualitative Analyse der Antworten diese Hypothese zu bestätigen oder widerzulegen. Im ersten theoretischen Teil dieser Arbeit sollen theoretische Grundlagen zu folgenden Themen präsentiert werden: Gerichtsdolmetschen allgemein, Gerichtsdolmetschen in Deutschland und Frankreich, emotionale Aspekte des Dolmetschens und des Gerichtsdolmetschens, die berühmtesten NS-Prozesse und das Dolmetschen bei diesen, die NS-Prozesse gegen John Demjanjuk, Oskar Gröning, Reinhold Hanning und Klaus Barbie. Für den zweiten empirischen Teil sollen fünf DolmetscherInnen, die im Rahmen dieser Prozesse tätig waren, zu ihren emotionalen Erlebnissen befragt werden und die Befragungsergebnisse werden abschließend mithilfe von qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) analysiert werden.
This Master's thesis focuses on the question of whether interpreting the testimonies of witnesses during the last Nazi trials is an emotionally stressful activity, for which such difficulties as emotional traumatic content to be interpreted, which represented such a traumatising experience for interpreters that they had to repress it, the significance of the trials, neutrality, preservation of the emotional level, role adequacy and stress are characteristic, and whether all this had an impact on the further (professional) life of the interpreters. The aim of this paper is to collect impressions of the involved interpreters through interviews and to find out whether they felt this way and to confirm or refute this hypothesis through a qualitative analysis of the answers. In the first theoretical part of this paper, theoretical foundations on the following topics will be presented: Court interpreting in general, court interpreting in Germany and France; emotional aspects of interpreting and court interpreting; the most famous Nazi trials and interpreting at them; the Nazi trials of John Demjanjuk, Oskar Gröning, Reinhold Hanning and Klaus Barbie. For the second empirical part, interpreters who worked at these trials will be interviewed about their emotional experiences. The results of the interviews will be eventually analyzed using qualitative content analysis according to Mayring (2015).
Im Zentrum dieser Masterarbeit steht die Frage, ob das Dolmetschen der Zeugenaussagen während der letzten NS-Prozesse eine emotional belastende Tätigkeit ist, für die solche Schwierigkeiten wie emotionale mit dem Trauma verbundene zu dolmetschende Inhalte, die für DolmetscherInnen ein dermaßen traumatisierendes Erlebnis darstellten, dass sie es verdrängen mussten, die Bedeutung der Prozesse, Wahrung der Neutralität, Rollenadäquatheit und die Bewahrung der emotionalen Ebene sowie Stress charakteristisch sind und ob all das Auswirkungen auf das weitere (Berufs-)Leben der DolmetscherInnen hatte. Das Ziel dieser Arbeit ist es, mittels Befragungen Eindrücke der involvierten DolmetscherInnen zu sammeln und herauszufinden, ob sie das so empfanden und durch eine qualitative Analyse der Antworten diese Hypothese zu bestätigen oder widerzulegen. Im ersten theoretischen Teil dieser Arbeit sollen theoretische Grundlagen zu folgenden Themen präsentiert werden: Gerichtsdolmetschen allgemein, Gerichtsdolmetschen in Deutschland und Frankreich, emotionale Aspekte des Dolmetschens und des Gerichtsdolmetschens, die berühmtesten NS-Prozesse und das Dolmetschen bei diesen, die NS-Prozesse gegen John Demjanjuk, Oskar Gröning, Reinhold Hanning und Klaus Barbie. Für den zweiten empirischen Teil sollen fünf DolmetscherInnen, die im Rahmen dieser Prozesse tätig waren, zu ihren emotionalen Erlebnissen befragt werden und die Befragungsergebnisse werden abschließend mithilfe von qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) analysiert werden.
This Master's thesis focuses on the question of whether interpreting the testimonies of witnesses during the last Nazi trials is an emotionally stressful activity, for which such difficulties as emotional traumatic content to be interpreted, which represented such a traumatising experience for interpreters that they had to repress it, the significance of the trials, neutrality, preservation of the emotional level, role adequacy and stress are characteristic, and whether all this had an impact on the further (professional) life of the interpreters. The aim of this paper is to collect impressions of the involved interpreters through interviews and to find out whether they felt this way and to confirm or refute this hypothesis through a qualitative analysis of the answers. In the first theoretical part of this paper, theoretical foundations on the following topics will be presented: Court interpreting in general, court interpreting in Germany and France; emotional aspects of interpreting and court interpreting; the most famous Nazi trials and interpreting at them; the Nazi trials of John Demjanjuk, Oskar Gröning, Reinhold Hanning and Klaus Barbie. For the second empirical part, interpreters who worked at these trials will be interviewed about their emotional experiences. The results of the interviews will be eventually analyzed using qualitative content analysis according to Mayring (2015).