Abstract (deu)
Die angespannte politische Situation zwischen den beiden Lagern in der Ersten
Republik Österreichs führte zur Gründung und der darauffolgenden Aufrüstung der
paramilitärischen Einheit des Republikanischen Schutzbundes auf Seiten der
Arbeiterbewegung. Für diesen Zweck wurde unter anderem die österreichische
Arbeitersportbewegung in die Geschicke eingebunden und eng mit dem Schutzbund
verflochten, denn die jungen männlichen Arbeitersportler sollten sich als optimaler
Nachwuchs für ebenjene Wehrformation erweisen. Dabei stellen sich die Fragen auf
welche Weise die Wehrhaftmachung durch diese Rekrutierungsbestreben umgesetzt
wurde und wie sehr ebenjene fruchteten.
Diese Arbeit skizziert daher eingangs die Anfänge und die Blütezeit der
Arbeitersportbewegung in Österreich und gibt Aufschluss über die Entstehung des
Republikanischen Schutzbundes. Nachfolgend soll durch eine eingehende Analyse
zeitgenössischer politischer Schriften und Zeitzeugeninterviews aufgezeigt werden,
wie die Arbeitersportler für ein Engagement im Schutzbund gewonnen werden
konnten und welche Aufgaben der proletarischen Sportbewegung im Hinblick auf die
Militarisierung zukamen.