Abstract (deu)
Asymmetrie im Nervensystem ist ein weitverbreitetes Phänomen im Tierreich und wurde mit
der Lateralisation von Verhalten, Kognition und neurologischen Erkrankungen in Verbindung
gebracht. Trotz Fortschritten in genetisch manipulierbaren Modellorganismen ist über die
Entwicklung von neuronalen Asymmetrien wenig bekannt. Der „Asymmetric Body“ im
„zentralen Komplex“ des Nervensystems von Drosophila melanogaster wurde mit
Langzeitgedächtnis in Verbindung gebracht und besteht aus einer bilateralen Population von
Neuronen mit Links/Rechts Unterschieden in der synaptischen Konnektivität. Mit Hilfe der
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genetischen Werkzeuge für Drosophila konnte ich zeigen, dass die asymmetrische Konnektivität
des „Asymmetric Body“ aus einem bilateralen Grundzustand nach einer axonalen Umbauphase
entsteht. Diese Umbauphase wird durch das Zelladhäsionsmoleküls Fasciclin II reguliert. Im hier
vorgestellten Modell, kontrolliert eine dynamische Zelladhäsion eine Phase erhöhter Plastizität,
welche den Übergang von einer symmetrischen zu einer asymmetrischen Organisation
ermöglicht. Diese Studie ist die erste, welche eine Rolle von Zelladhäsion bei der Entwicklung
von neuraler Asymmetrie impliziert. Dies unterstreicht die Wichtigkeit ein Phänomen in
unterschiedlichen Modellorganismen zu untersuchen, um neue Wege zu finden die zu ähnlichen
Ergebnissen führen.