Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem professionellen Umgang mit kultureller und sprachlicher Heterogenität in Wiener Mittelschulen. Im theoretischen Teil werden Macht- und Dominanzverhältnisse thematisiert, die bestimmte Heterogenitätskonstruktionen in der Gesellschaft sowie in der Schule erzeugen und dadurch SchülerInnen in bestimmten Kategorien positioniert werden Diese Machtverhältnisse beeinflussen die Handlungsweisen der Lehrpersonen mit SchülerInnen und den Umgang mit Mehrsprachigkeit und Multikulturalität. Diese Masterarbeit hinterfragt, wie LehrerInnen in Wiener Mittelschulen diese beide Phänomene wahrnehmen und wie sie damit umgehen, wodurch sich die eigene Positionierung in den Machtverhältnissen herausstellt. Für die Untersuchung wurden drei Lehrpersonen mit Migrationsgeschichte und drei ohne Migrationsgeschichte anhand von leitfadengestützten Interviews befragt. Die Ergebnisse besagen, dass insbesondere Lehrpersonen ohne Migrationsgeschichte einen defizitorientierten Blick und einen geringen differenzfreundlichen Umgang mit mehrsprachigen und mehrkulturellen Kindern aufweisen. Lehrpersonen mit Migrationsbiographie haben aufgrund der eigenen Biographie ein breiteres Einfühlungsvermögen, werden aber oft als IntegrationsbotschafterInnen in den Schulen betrachtet.