Abstract (deu)
BerichterstatterInnen sind verschiedenen, auch manipulativen Faktoren ausgesetzt. Anhand einzelner Aspekte der Drogenproblematik wird hier der Einfluss des politischen und mediensystemischen Kontextes auf die Information untersucht. Im Mittelpunkt der Analyse steht der Vergleich der Berichterstattung zweier Länder unterschiedlicher Drogenpolitikansätze: Österreich bzw. Kanada. Daneben gilt es die Frage einer möglichen Kursänderung in der Informationsvermittlung nach einer Gesetzesänderung, nämlich der Cannabislegalisierung Kanadas, zu klären. So ist den Ergebnissen zufolge eine liberalere respektive striktere Haltung gegenüber Drogenkonsum v. a. auf die unterschiedliche Ausrichtung der Boulevardblätter zurückzuführen. Während in Österreich die Populärprintmedien viel und in relativ negativ gefärbten, sehr kurzen Texten die Drogenproblematik und ihre Auswirkungen darstellen, bettet die kanadische Regenbogenpresse das Thema in Live-style-Berichte ein. Da die Legalisierung der Cannabisdroge in Kanada umgesetzt wurde, ist nur in diesem Land eine Veränderung der Berichterstattung zu registrieren. Die Qualitätszeitungen informieren nach der Gesetzesänderung mehr und ausführlicher über Suchtmittel allgemein, wobei Angebot und Vermarktung einen beachtlichen Raum einnehmen.