Abstract (deu)
Professionelle Flüchtlingssozialarbeit ist ein Bereich der sozialen Arbeit, welche mit vielen Herausforderungen konfrontiert ist. Die vorliegende Arbeit untersucht Jobanforderungen und Jobressourcen im Bereich der professionellen Flüchtlingsbetreuung und -beratung während der COVID-19 Pandemie. Dabei werden der Einfluss von Jobanforderungen und Jobressourcen auf psychische Belastungen sowie Bewältigungsstrategien der Mitarbeiter*innen näher betrachtet und mit jenen vor der Pandemie verglichen. Mit Hilfe eines Mixed-Methods-Ansatzes wird das Forschungsgebiet erkundet, um bisherige Forschungslücken zwischen qualitativen und quantitativen Erkenntnissen zu überwinden. Im Rahmen eines explorativen Forschungsvorgehens wird das Themengebiet zuerst mittels problemzentrierten Expert*inneninterview erschlossen. Die daraus gewonnen Erkenntnisse zeigen, dass sich die COVID-19-bedingten Jobanforderungen und Jobressourcen von jenen vor der Pandemie unterscheiden. Des Weiteren wird ein Strukturgleichungsmodell entwickelt, welches die Erkenntnisse im Rahmen einer quantitativen Analyse gegenüberstellt und deren Einfluss auf die emotionale Erschöpfung sowie das Arbeitsengagement der Flüchtlingsbetreuer*innen und -berater*innen untersucht. Die Basis dafür liefern die Daten eines Online-Fragebogens von 93 befragten Personen im Bereich der Flüchtlingsbetreuung und -beratung in Österreich und Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass allgemeine Jobanforderungen die emotionale Erschöpfung erhöhen und das Arbeitsengagement der Befragten verringern. Dazu verringern hingegen allgemeine Jobressourcen emotionale Erschöpfung und erhöhen das Arbeitsengagement der Befragten. COVID-19-bedingte Jobanforderungen und Jobressourcen zeigen hingegen keinen signifikanten Einfluss auf die emotionale Erschöpfung und das Arbeitsengagement der Befragten.