Abstract (deu)
Im 17. und 18. Jahrhundert war die Neue Welt für Europäer, die auf der Suche nach einem besseren Leben und mit der Hoffnung auf wirtschaftlichen Wohlstand, attraktiv. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, wie Frankreich Martinique in eine Kolonie von hohem wirtschaftlichem Wert verwandelte. Der Fokus liegt dabei auf dem Begriff der "mise en valeur". Dieser Prozess bezieht sich auf die Notwendigkeit, eine Kolonie, in diesem Fall Martinique, wirtschaftlich zu optimieren. Ziel dieser Arbeit ist es, die Mittel zu analysieren, die es den Franzosen ermöglichten, ihre kolonialen Bestrebungen zu verfolgen. Das erste Element, das bei der erfolgreichen Eroberung von Martinique zu berücksichtigen ist, ist der Umgang mit den Ureinwohnern. Die anfänglichen Konflikte, die kurz nach der Ankunft der Franzosen auf Martinique im Jahr 1635 auftraten, wurden friedlich beigelegt, und die Eingeborenen halfen ihnen, indem sie sie mit Nahrungsmitteln versorgten oder ihnen Erntetechniken beibrachten. Auf diese Weise vermittelten sie den Franzosen die notwendigen Fähigkeiten, um sich auf ihrem Land niederzulassen. Ein weiterer entscheidender Faktor für die "mise en valeur" den diese Arbeit untersucht, ist die französische Kolonialpolitik. Durch die politischen Maßnahmen von Jean-Baptiste Colbert, der diese ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts diktierte, erfuhren Martinique und die anderen französischen Kolonien drastische Veränderungen und ermöglichten es Frankreich, das wirtschaftliche Potenzial seiner Kolonien in der Neuen Welt voll auszuschöpfen. Um die Jahrhundertwende wurde Martinique von der Tabakproduktion auf den Zuckeranbau umgestellt, und die eigentliche Raffination des Zuckers in Frankreich brachte Häfen wie Bordeaux oder La Rochelle großen Wohlstand. Die von den Niederländern eingeführte Technologie, der Einsatz tausender afrikanischer Sklaven und die Beziehungen zwischen Pflanzern und Kaufleuten führten dazu, dass Martinique zwischen 1660 und 1730 zum größten Zuckerproduzenten unter den französischen Kolonien wurde. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verlor sie jedoch ihren wirtschaftlichen Glanz.