Immigrantinnen sind in ihrem Alltag häufig von ethnischer Diskriminierung, der ungerechten Behandlung aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, betroffen. Das wiederholte Auftreten von Stressoren wie ethnischer Diskriminierung kann chronisch erhöhte Stresslevel und negative Konsequenzen für die Gesundheit hervorrufen. Es wird angenommen, dass Musikhören im Alltag zu einer Stressreduktion führen kann. Außerdem scheint soziale Unterstützung puffernde Effekte auf das Stresserleben zu haben. Diese Studie untersuchte die Effekte von Musikhören und wahrgenommener sozialer Unterstützung auf psychologischen Stress nach akuten Diskriminierungsereignissen oder Stressereignissen. Außerdem wurde ein möglicher Moderationseffekt wahrgenommener sozialer Unterstützung auf den Effekt von Musikhören auf psychologischen Stress untersucht. Drei gesunde Frauen mit türkischem Migrationshintergrund wurden für fünf Wochen anhand einer handy-basierten Intervention untersucht, die gezieltes Musikhören nach akuten Diskriminierungsereignissen oder Stressereignissen ermöglichte. Die Untersuchung war durch ein intraindividuell randomisiertes Design gekennzeichnet. Die Probandinnen wurden in der Interventionsperiode nach jedem berichteten Diskriminierungsereignis oder Stressereigniszufällig zum Interventionsevent (Musikhören) oder Kontrollevent (kein Musikhören) zugeteilt und sollten ihr psychologisches Stresserleben vor und nach dem Event via App angeben. Einzelfallanalysen sprechen dafür, dass Musikhören mit einer Reduktion psychologischer Stresslevel zusammenhängt. Entgegen den Erwartungen gab es einen positiven Zusammenhang zwischen wahrgenommener sozialer Unterstützung und psychologischem Stress nach Diskriminierungsereignissen oder Stressereignissen. Ein moderierender Einfluss wahrgenommener sozialer Unterstützung auf den Effekt von Musikhören auf Stress konnte nicht gezeigt werden. Diese Studie zeigt, dass gezieltes Musikhören im Alltag eine vielversprechende Interventionsstrategie bei akuten Stressereignissen darstellt und liefert anhand ihres innovativen Untersuchungsansatzes wichtige Erkenntnisse für die Erforschung von Interventionen und Ressourcen im Kontext von ethnischer Diskriminierung.

Immigrant women are often affected by ethnic discrimination, the unfair treatment based on their ethnicity. Repeated exposure to stressors like ethnic discrimination can cause chronically elevated stress levels and negative health consequences. It is assumed that music listening in everyday life can lead to stress reduction. Additionally, social support seems to have stress-buffering effects.This study examined the effects of music listening and perceived available social support on psychological stress following discriminatory or stressful events. It also examined a possible moderating effect of perceived available social support on the effect of music listening on psychological stress.Three healthy Turkish immigrant women were assessed for five weeks using a mobile-based intervention delivering music after discriminatory or stressful events. The study used an intraindividual randomised design. Subjects were randomly assigned to the intervention event (music listening) or control event (no music listening) after each discriminatory or stressful event during the intervention period. Subjects were asked to report psychological stress before and after the event via app.Single case analyses suggest that music listening is associated with a reduction in psychological stress. Perceived available social support was positively correlated with psychological stress after discriminatory or stressful events. A moderating influence of perceived available social support on the stress-reducing effect of music listening could not be shown. This study shows that music listening in everyday life is a promising intervention strategy following acute stress. It provides important insights for research on interventions and resources in the context of ethnic discrimination through its innovative approach.