Abstract (deu)
Mit einer kurzen Unterbrechung findet in Österreich seit einigen Jahrzehnten ein verstärktes Aufkommen von rechten und rechtspopulistischen Parteien und Politiker*innen statt (vgl. SORA 2019). Wodak (2020) schreibt bereits von einer ‚Normalisierung des Rechtspopulismus‘. In dieser Arbeit werden werden die Facebook Postings von zentralen Mitgliedern der vier größten und ältesten Parteien Österreichs – Werner Kogler (Die Grünen), Pamela Rendi-Wagner (SPÖ), Sebastian Kurz (ÖVP bzw. Die neue Volkspartei) und Herbert Kickl (FPÖ) – analysiert. Es wird untersucht, ob die politisch ideologische Einordnung des klassischen Links-Rechts Schemas mit der verwendeten Sprache in den Postings hinsichtlich rechtspopulistischer Merkmale korreliert. Hierfür erfolgt eine Einordnung der einzelnen Politiker*innen in ‚Links‘ / ‚Rechts‘, beziehungsweise ‚Libertär‘ / ‚Autoritär‘. Die Untersuchung erfolgt einerseits mittels einer Sprachkritischen Analyse, mit welcher populistische Merkmale betrachtet werden, andererseits mithilfe einer pragmatisch-semantischen Analyse, welche Schlagworte sowie rhetorische Figuren betrachtet. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass eine Korrelation besteht zwischen der ursprünglichen Einordnung und der verwendeten Sprache, hinsichtlich rechtspopulistischer Merkmale. Werner Kogler bedient sich in seinen Facebook Beiträgen kaum dieser Merkmale, Pamela Rendi-Wagner bereits mehr. Jedoch muss dazu gesagt sein, dass Rendi-Wagner aufgrund der Rhetorik und Inhalte eher als linke Populistin einzuordnen ist. Sebastian Kurz‘ Facebook Auftritt ist im Untersuchungszeitraum, aufgrund der Korruptionsvorwürfe, knapp bemessen, weswegen eine sichere Einordnung kaum möglich ist. Herbert Kickl lässt sich durch seine Postings mittels der genannten Untersuchungsmethoden eindeutig als Rechtspopulist einordnen, einerseits aufgrund der Merkmale, andererseits auch aufgrund seiner Rhetorik und Inhalte.