Abstract (deu)
Diese Masterarbeit ist ein Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion um die Mono- oder Koedukation im Unterricht für Bewegung und Sport. Die Ausgangsthese lautet, dass Scham und Beschämung im monoedukativen Bewegungs- und Sportunterricht andersartig auftritt als im koedukativen Sportunterricht. Diese These soll anhand einer empirischen Studie sowie deren Einordnung in den fachliterarischen Kontext überprüft werden. In der vorliegenden Arbeit werden anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2000, 2015, 2016) schriftliche Interviews (Schiek, 2014) von rund 160 Studierenden der Universitäten und Hochschulen Wiens in Hinblick auf ein im monoedukativen Unterricht für Bewegung und Sport eingetretenes Schamerlebnis analysiert. Die Ergebnisse dieser empirischen Erhebung werden im Anschluss in die bereits bestehende Fachliteratur über das Schamempfinden im koedukativen Sportunterricht von Schüler*innen eingeordnet. Diese Gegenüberstellung wird zeigen, dass sich die konkreten Situationen im geschlechtergetrennten Bewegungs- und Sportunterricht, welche zu Scham und Beschämung führen, nicht wesentlich von denen aus dem gemischtgeschlechtlichen Sportunterricht unterscheiden. Die der Arbeit zugrundeliegende These wird somit durch die Ergebnisse dieser Forschung widerlegt. Gleichzeitig wird insgesamt die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Trennung nach binärem Geschlechterverständnis aufgeworfen.