Abstract (deu)
Tropische Regenwälder sind von großer Bedeutung für die globalen Kohlenstoff- und Nährstoffzyklen. Viele tropische Regenwälder wachsen auf alten, stark verwitterten Böden, welche für Pflanzen kaum verfügbaren Phosphor besitzen. Während Pflanzen in solchen Wäldern oft als phosphorlimitiert angesehen werden, ist nicht bekannt ob Phosphor oder Kohlenstoff für Bodenmikroorganismen limitierend ist. In meiner Masterarbeit stelle ich daher die Frage, ob Mikroorganismen in stark verwitterten tropischen Böden eher durch Kohlenstoff oder Phosphor limitiert sind.
Ich evaluierte zu diesem Zwecke die Auswirkungen der Zugabe von organischem Kohlenstoff bzw. Phosphor auf das Wachstum von Bodenmikroorganismen eines tropischen Regenwaldes mit Hilfe einer Laborinkubation. Des weiteren verglich ich diese Resultate mit einem 4- jährigen Düngungsexperiment, um zwischen direkten und indirekten Effekten der Nährstoffzugaben zu unterscheiden.
Mikrobielle Wachstumsraten wurden nur durch die gemeinsame Zugabe von Kohlenstoff und Phosphor signifikant erhöht. Dieser Effekt der Nährstoffzugaben unterschied sich deutlich zu jenen auf mikrobielle Respiration und Biomasse. Des weiteren akkumulierten tropische Mikroorganismen hohe Mengen Phosphor, unabhängig davon, ob es zu höheren Wachstum führte. In-situ Phosphorzugaben führten zu einem erhöhten mikrobiellen Wachstum, welche in der Laborinkubation nicht gefunden wurden.
Der signifikante Anstieg in mikrobiellen Wachstum mit der gleichzeitigen Zugabe von Kohlenstoff und Phosphor deutet eine wahrscheinliche Ko- Limitierung der tropischen Bodenmikroorganismen hin. Dies könnte auf eine spezifische Adaptierung an die niedrige Verfügbarkeit von Energie hindeuten, da sowohl Kohlenstoff wie auch Phosphor als Energielieferant dienen können.