Title (eng)
Dancing greekness
how did traditions form modern Greek identity? : folk dances between history, identity, and politics
Parallel title (deu)
Tanzendes Griechentum
wie haben Traditionen die moderne griechische Identität geformt? : Volkstänze zwischen Geschichte, Identität und Politik.
Author
Elisabeth Daniela Weissitsch
Advisor
Ioannis Zelepos
Assessor
Ioannis Zelepos
Abstract (deu)
Die griechische Geschichtsschreibung prägt bis heute das moderne griechische Identitätsbewusstsein und die Selbstwahrnehmung als Nation zwischen Ost und West, Orient und Okzident oder römischer vs. hellenischer Identität. Das Griechentum wird durch eine historische Reflexion des politischen Nationalismus in Griechenland untersucht. Der kulturelle Nationalismus, der von Wissenschaftler:innen und Künstler:innen geprägt wird, wird durch eine bottom-up-Perspektive mit ethnologischen Methoden dargestellt. Die Einflüsse des Hellenismus, der philhellenischen Bewegung und des Dogmas der ungebrochenen Kontinuität seit der Antike, werden anhand verschiedener kultureller Aspekte aufgezeigt und spielen auch heute noch eine große Rolle in der griechischen Identität. „Erfundene Traditionen“ dienen dabei der Bildung einer kollektiven Identität, der Legitimierung von Hierarchien oder der Durchsetzung von Werten. Der symbolische Gebrauch von Kultur kann durch eine Dynamik von Nationalismus, Nationenbildung, Identität und Othering veranschaulicht werden, die sich gegenseitig beeinflussen. Anhand historischer und ethnographischer Ansätze sowie Daten aus persönlichen ethnologischen Feldforschungen gibt diese Arbeit einen tieferen Einblick in Identitätsfragen in Griechenland, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf Volkstänzen liegt. Die Auswertung solcher Tänze, aber auch z.B. traditioneller Trachten gibt weitere Einblicke in den sozialen Status, die Lebensweise, soziale Normen und Verhaltensregeln, Veränderungen in Politik und Gesellschaft sowie die Ein- oder Ausgrenzung bestimmter territorialer Regionen des griechischen Staates im Laufe der Zeit. Kleidung gibt ein "offensichtliches Bild" der materiellen Geschichte ab, weshalb historische Kleider mit der kulturellen Bewahrung von Volkstänzen verbunden sind. Diese werden von (semi-)professionellen Gruppen und Bühnenaufführungen aufgeführt und können im Sinne "tanzender Museen" betrachtet werden. Diese Arbeit zeigt deutlich, dass die alleinige Fokussierung auf die Ursprünge des traditionellen Tanzes unzureichend ist, sondern fragt vielmehr, wer tanzt, was getanzt wird und zu welchem Zweck ein Repertoire ausgewählt wird. Diese Arbeit hat gezeigt, dass die Forschungslücke einer umfassenden Untersuchung der griechischen Volkstracht weiteren Forschungsbedarf auf diesem Gebiet aufwirft.
Abstract (eng)
Greek historiography still influences modern Greek consciousness of identity and the self-perception as a nation between East and West, Orient and Occident or Roman vs. Hellenic identity. Greekness has been approached by a historical reflection of the political nationalism in Greece (nation building). Cultural nationalism, which is shaped by scholars and artists, is shown via a bottom-up perspective with ethnologically methods. The influences of Hellenism, the Philhellenic movement, the dogma of unbroken continuity since ancient times has been shown on various cultural aspects and still play a major role in modern Greek identity. Invented traditions hereby serve to form collective identity, legitimize hierarchies or implement values. The symbolic use of culture can be visualised by a circle dynamic of nationalism, nation-building, identity and othering, influencing each other. By historical and ethnographic approaches, as well as, data from personal ethnological field research, this work gives a deeper inside towards identity issues in Greece, with respect to a special focus on folk dances. The evaluation of such dances, but also, i.e. traditional costumes give further insights on social status, the way of living, social norms and behavioural rules, changes in politics and society, as well as inclusion or exclusion of certain territorial regions of the Greek state over time. Clothing gives an “obvious image” of material history, wherefore historic dresses are linked to the cultural preservation of folk dances. Those are performed by (semi-) professional groups and stage performances and can be seen as “dancing museums”. This work clearly shows, that the solely focus on the origins of traditional dance, is insufficient, but rather questions who is dancing, what is danced and for what purpose a repertoire is selected. Furthermore, a research gap of a comprehensive study of Greek folk costume gives further need to continue this research in that field.
Keywords (deu)
GriechentumIdentitätFolkloreVolkstänzeTraditionelle TrachtenNationalismusTanzstudienMaterielle GeschichteEuropäische Ethnologieteilnehmende BeobachtungNeogräzistikGriechenland
Keywords (eng)
Greeknessidentityfolklorefolk dancestraditional costumesnationalismdance studiesmaterial historyEuropean ethnologyparticipatory observationmodern Greek studiesGreece
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
iii, 142, XVII Seiten : Illustrationen
Number of pages
167
Study plan
Masterstudium Byzantinistik und Neogräzistik
[UA]
[066]
[869]
Association (deu)
Title (eng)
Dancing greekness
how did traditions form modern Greek identity? : folk dances between history, identity, and politics
Parallel title (deu)
Tanzendes Griechentum
wie haben Traditionen die moderne griechische Identität geformt? : Volkstänze zwischen Geschichte, Identität und Politik.
Author
Elisabeth Daniela Weissitsch
Abstract (deu)
Die griechische Geschichtsschreibung prägt bis heute das moderne griechische Identitätsbewusstsein und die Selbstwahrnehmung als Nation zwischen Ost und West, Orient und Okzident oder römischer vs. hellenischer Identität. Das Griechentum wird durch eine historische Reflexion des politischen Nationalismus in Griechenland untersucht. Der kulturelle Nationalismus, der von Wissenschaftler:innen und Künstler:innen geprägt wird, wird durch eine bottom-up-Perspektive mit ethnologischen Methoden dargestellt. Die Einflüsse des Hellenismus, der philhellenischen Bewegung und des Dogmas der ungebrochenen Kontinuität seit der Antike, werden anhand verschiedener kultureller Aspekte aufgezeigt und spielen auch heute noch eine große Rolle in der griechischen Identität. „Erfundene Traditionen“ dienen dabei der Bildung einer kollektiven Identität, der Legitimierung von Hierarchien oder der Durchsetzung von Werten. Der symbolische Gebrauch von Kultur kann durch eine Dynamik von Nationalismus, Nationenbildung, Identität und Othering veranschaulicht werden, die sich gegenseitig beeinflussen. Anhand historischer und ethnographischer Ansätze sowie Daten aus persönlichen ethnologischen Feldforschungen gibt diese Arbeit einen tieferen Einblick in Identitätsfragen in Griechenland, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf Volkstänzen liegt. Die Auswertung solcher Tänze, aber auch z.B. traditioneller Trachten gibt weitere Einblicke in den sozialen Status, die Lebensweise, soziale Normen und Verhaltensregeln, Veränderungen in Politik und Gesellschaft sowie die Ein- oder Ausgrenzung bestimmter territorialer Regionen des griechischen Staates im Laufe der Zeit. Kleidung gibt ein "offensichtliches Bild" der materiellen Geschichte ab, weshalb historische Kleider mit der kulturellen Bewahrung von Volkstänzen verbunden sind. Diese werden von (semi-)professionellen Gruppen und Bühnenaufführungen aufgeführt und können im Sinne "tanzender Museen" betrachtet werden. Diese Arbeit zeigt deutlich, dass die alleinige Fokussierung auf die Ursprünge des traditionellen Tanzes unzureichend ist, sondern fragt vielmehr, wer tanzt, was getanzt wird und zu welchem Zweck ein Repertoire ausgewählt wird. Diese Arbeit hat gezeigt, dass die Forschungslücke einer umfassenden Untersuchung der griechischen Volkstracht weiteren Forschungsbedarf auf diesem Gebiet aufwirft.
Abstract (eng)
Greek historiography still influences modern Greek consciousness of identity and the self-perception as a nation between East and West, Orient and Occident or Roman vs. Hellenic identity. Greekness has been approached by a historical reflection of the political nationalism in Greece (nation building). Cultural nationalism, which is shaped by scholars and artists, is shown via a bottom-up perspective with ethnologically methods. The influences of Hellenism, the Philhellenic movement, the dogma of unbroken continuity since ancient times has been shown on various cultural aspects and still play a major role in modern Greek identity. Invented traditions hereby serve to form collective identity, legitimize hierarchies or implement values. The symbolic use of culture can be visualised by a circle dynamic of nationalism, nation-building, identity and othering, influencing each other. By historical and ethnographic approaches, as well as, data from personal ethnological field research, this work gives a deeper inside towards identity issues in Greece, with respect to a special focus on folk dances. The evaluation of such dances, but also, i.e. traditional costumes give further insights on social status, the way of living, social norms and behavioural rules, changes in politics and society, as well as inclusion or exclusion of certain territorial regions of the Greek state over time. Clothing gives an “obvious image” of material history, wherefore historic dresses are linked to the cultural preservation of folk dances. Those are performed by (semi-) professional groups and stage performances and can be seen as “dancing museums”. This work clearly shows, that the solely focus on the origins of traditional dance, is insufficient, but rather questions who is dancing, what is danced and for what purpose a repertoire is selected. Furthermore, a research gap of a comprehensive study of Greek folk costume gives further need to continue this research in that field.
Keywords (deu)
GriechentumIdentitätFolkloreVolkstänzeTraditionelle TrachtenNationalismusTanzstudienMaterielle GeschichteEuropäische Ethnologieteilnehmende BeobachtungNeogräzistikGriechenland
Keywords (eng)
Greeknessidentityfolklorefolk dancestraditional costumesnationalismdance studiesmaterial historyEuropean ethnologyparticipatory observationmodern Greek studiesGreece
Subject (deu)
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Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
167
Association (deu)
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