Durch die Napoleonischen Koalitions- und Befreiungskriege wurde in den deutschsprachigen Gebieten zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Welle der nationalen Bestrebungen in Gang gesetzt. Die hier vorliegende Arbeit setzt sich mit Texten von jeweils vier „deutschen“ Autoren und vier österreichischen Autoren auseinander und möchte verschiedene literarische Nationalitätskonstruktionen ergründen. Des Weiteren soll in diesen literarischen Werken die Position Österreichs innerhalb der deutschen Länder erforscht werden. Die Analyse zeigt, dass Autoren grundsätzlich vor allem mentalitätshistorische und historische Konstruktionsansätze wählen, um nationale Vorstellungen in ihren Texten zu transportieren, während geographische und telelogische Begründungen tendenziell weniger zu finden sind. Vor allem bei „deutschen“ Autoren kann nachgewiesen werden, dass der realpolitisch wachsende Gegensatz zwischen dem Kaisertum Österreich und Restdeutschland kleingeschrieben und bagatellisiert wurde. Auch bei den hier behandelten österreichischen SchriftstellerInnen kommt dies zum Ausdruck, allerdings in abgeschwächter Form. Letztendlich bleiben Nationalitätskonstruktionen aber auch oft zu vage. Bei österreichischen Autoren ist zudem eine gewisse Zerrissenheit zwischen einer Teilhabe an einem gesamtdeutschen Nationalstaat und Habsburg-Patriotismus zu erkennen.
The Napoleonic coalition and liberation wars set in motion a wave of national aspirations in the German-speaking areas at the beginning of the 19th century. The work presented here deals with texts by four “German” authors and four Austrian authors and would like to fathom different literary constructions of nationality. Furthermore, the position of Austria within the German states should be researched in these literary works. The analysis shows that authors primarily choose mentality-historical and historical construction approaches in order to transport national ideas in their texts, while geographical and telelogical justifications tend to be less common. Especially in the case of "German" authors, it can be proven that the growing contrast between the Austrian Empire and the rest of Germany concerning realpolitik was played down and trivialized. This is also expressed by the Austrian writers discussed here, albeit in a weaker form. Ultimately, nationality constructions often remain too vague. In the case of Austrian authors, additionally a certain inner conflict between participation in an all-German national state and Habsburg patriotism can be seen.
Durch die Napoleonischen Koalitions- und Befreiungskriege wurde in den deutschsprachigen Gebieten zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Welle der nationalen Bestrebungen in Gang gesetzt. Die hier vorliegende Arbeit setzt sich mit Texten von jeweils vier „deutschen“ Autoren und vier österreichischen Autoren auseinander und möchte verschiedene literarische Nationalitätskonstruktionen ergründen. Des Weiteren soll in diesen literarischen Werken die Position Österreichs innerhalb der deutschen Länder erforscht werden. Die Analyse zeigt, dass Autoren grundsätzlich vor allem mentalitätshistorische und historische Konstruktionsansätze wählen, um nationale Vorstellungen in ihren Texten zu transportieren, während geographische und telelogische Begründungen tendenziell weniger zu finden sind. Vor allem bei „deutschen“ Autoren kann nachgewiesen werden, dass der realpolitisch wachsende Gegensatz zwischen dem Kaisertum Österreich und Restdeutschland kleingeschrieben und bagatellisiert wurde. Auch bei den hier behandelten österreichischen SchriftstellerInnen kommt dies zum Ausdruck, allerdings in abgeschwächter Form. Letztendlich bleiben Nationalitätskonstruktionen aber auch oft zu vage. Bei österreichischen Autoren ist zudem eine gewisse Zerrissenheit zwischen einer Teilhabe an einem gesamtdeutschen Nationalstaat und Habsburg-Patriotismus zu erkennen.
The Napoleonic coalition and liberation wars set in motion a wave of national aspirations in the German-speaking areas at the beginning of the 19th century. The work presented here deals with texts by four “German” authors and four Austrian authors and would like to fathom different literary constructions of nationality. Furthermore, the position of Austria within the German states should be researched in these literary works. The analysis shows that authors primarily choose mentality-historical and historical construction approaches in order to transport national ideas in their texts, while geographical and telelogical justifications tend to be less common. Especially in the case of "German" authors, it can be proven that the growing contrast between the Austrian Empire and the rest of Germany concerning realpolitik was played down and trivialized. This is also expressed by the Austrian writers discussed here, albeit in a weaker form. Ultimately, nationality constructions often remain too vague. In the case of Austrian authors, additionally a certain inner conflict between participation in an all-German national state and Habsburg patriotism can be seen.