Abstract (deu)
Die Non-alcoholic Liver Disease entwickelt sich global zu einem immer größeren Gesundheitsproblem. Während es im anfänglichen Stadium der Erkrankung zur Fettakkumulation in der Leber kommt, führt chronische Entzündung zur Steatohepatitis, welche mit erhöhtem Risiko für Fibrose, Zirrhose und HCC und einer verminderten Lebenserwartung einhergeht. Als einzige evidenzbasierte Therapie gelten derzeit Lebensstilmodifikationen, da Medikamente meist unerwünschte Nebenwirkungen entfalten. Phosphatidylcholin, das in Lebensmitteln, wie Eiern, Fleisch, Milchprodukten und Sojabohnen vorkommt, gilt als vielversprechendes Therapeutikum. Je nach Quelle unterscheidet sich PC jedoch in seiner Fettsäurezusammensetzung, was möglicherweise seine hepatoprotektive Wirkung beeinflusst. Die vorliegende Arbeit untersuchte den Effekt von Eidotter-PC auf die hepatische Fettakkumulation und Entzündungsvorgänge, den Glucosestoffwechsel sowie die Konzentration von TLR2- und TLR4-Liganden als Folge bakterieller Toxin-Translokation aus dem Darm. Zu diesem Zweck wurde weiblichen C57BL/6J-Mäusen für die Dauer von acht Wochen eine flüssige Kontrolldiät oder Fett-, Fructose- und Cholesterinreiche Diät jeweils mit und ohne PC-Supplement verabreicht sowie ein Glucosetoleranztest in der siebten Woche durchgeführt. Nach Abschluss der Studienlaufzeit wurden die Leberhistologie mittels NAFLD-Acitivity-Scores bewertet und F4/80+ Makrophagen sowie neutrophile Granulozyten gezählt. Die Bestimmung der Konzentration bakterieller Toxine im Pfortaderblut erfolgte über ein spezifisches Zellkulturassay. Die orale PC-Supplementierung zeigte keinen Effekt auf den Glucosestoffwechsel, TLR-Liganden oder die hepatische Fettakkumulation, konnte jedoch Entzündungsvorgänge in der Leber verglichen mit der FFC-Ernährung signifikant vermindern. Das zeigte sich vor allem anhand deutlich geringerer Neutrophilen-Infiltrate und einer verbesserten Leberhistologie, wodurch auch die NAFLD-Aktivität geringer ausfiel. Phosphatidylcholin konnte damit vor allem durch anti-inflammatorische Wirkung protektiv in den Prozess der chronischen Inflammation bei NAFLD eingreifen.