Abstract (deu)
Die effiziente Beseitigung von Proteinen, deren Anwesenheit in Zellen nicht mehr erforderlich ist oder die toxischen Eigenschaften haben, ist für die Aufrechterhaltung der zellulären Homöostase von entscheidender Bedeutung. Der 26S-Proteasom-Komplex ist das endgültige Ziel von Proteinen, die über das Ubiquitin-Proteasom-System abgebaut werden sollen. Eine Fehlfunktion des 26S-Proteasoms wurde bei mehreren menschlichen Erkrankungen festgestellt, darunter auch bei einer Reihe von neurodegenerativen Erkrankungen, bei denen sich mutierte Proteine aufgrund ihrer Resistenz gegenüber dem proteasomalen Abbau ansammeln. Obwohl die allgemeine Regulierung des 26S-Proteasoms weitgehend erforscht ist, sind die potenziellen Mechanismen zur Rettung von schlecht funktionierenden 26S-Proteasomen noch weitgehend unbekannt. Die ZFAND-Proteinfamilie wurde beim Menschen in die Regulierung des 26SProteasoms unter Bedingungen einbezogen, die eine erhöhte proteasomale Aktivität erfordern, wie Muskelschwund und proteotoxische Bedingungen. Insbesondere ZFAND2a wird unter Bedingungen wie Hitzestress, Arsenitvergiftung und Proteasominhibition induziert und bindet dann direkt an das 26S-Proteasom, was auf eine mögliche Rolle von ZFAND2a als Rettungsfaktor für schlecht funktionierende 26S-Proteasome hinweist. Darüber hinaus erhöht das C.elegans-Homolog von ZFAND2a den proteasomalen Abbau von Aβ-Peptid und Polyglutamin-Protein, die bei der Alzheimer- bzw. Huntington-Krankheit vorkommen. Hier untersuchten wir die funktionellen Eigenschaften des 26S-Proteasom-Komplexes in Anwesenheit von ZFAND2a unter Verwendung eines Modell-Kontrollsubstrats und eines toxischen Substrats mit Polyglutamin-Wiederholung. Ich konnte zeigen, dass die Bindung von ZFAND2a an das 26S-Proteasom unter in vitro Bedingungen weder den allgemeinen Proteinabbau verstärkt noch einen effizienten Abbau von Proteinen mit Polyglutamin- Wiederholungen ermöglicht. Die Strukturanalyse des an den 26S-Proteasom-Komplexe gebundenen ZFAND2a ergab, dass ZFAND2a an die 26S Untereinheiten Rpn1 und Rpn7 bindet und eine längliche Form aufweist. Die Beobachtung, dass sich der an ZFAND2a gebundene 26S-Proteasom-Komplex in einem Substrat-akzeptierenden Zustand befindet, lässt vermuten, dass die Bindung von ZFAND2a eine regulatorische Rolle spielt, die vor der Substratbindung liegt. Somit könnte die Rolle von ZFAND2a eher einen strukturellen als einen funktionellen Zweck haben, wie z. B. die Erhöhung der Stabilität oder die Rekrutierung zusätzlicher Faktoren, die für die Rettung erforderlich sind, um zu erfolgen.