Abstract (deu)
Die Arbeit diskutiert den Fall einer deutschen 'gut'-Prädikation ('Es ist/wäre gut, wenn...'), die im selben Szenario wie ihre Negation ('Es ist/wäre nicht gut, wenn...') akzeptiert wird. Ich zeige, dass es sich dabei tatsächlich um distinkte ‘Arten von Gutheit’ (‘overall’ versus ‘partial’) handelt und nicht um ein bloßes Entscheidungsproblem. Eine klassische Modalsemantik im Sinn von Kratzer (1977, 1981, 1986, 1991, 2012b) und Sode (2019) sagt nur einen der beiden diskutierten Sätze als akzeptabel voraus. Eine Variation des Rätsels, bei dem Information aus dem Kontext in dem 'wenn'-Satz vorkommt, liefert das ausschlaggebende Argument für einen Erklärungsansatz, der unterschiedliche Modale Basen (nicht etwa unterschiedliche Ordnungsquellen, Kratzer (1977, 1981, 1986, 1991, 2012b)) für die beiden diskutierten Sätze annimmt: Eine ‘Small Modal Base’, die durch Berücksichtigung aller Kontextinformationen stark restringiert ist; und eine ‘Large Modal Base’, die permissiver ist. Dass es keine ‘Medium Modal Base’ gibt, erklärt existierende Restriktionen. Dieser Ansatz leitet die Kompatibilität der beiden ursprünglichen Sätze her und vermag auch Variationen des Rätsels zu erklären. Ich lasse die konkrete Modellierung der beiden ‘Größen’ von Modalen Basen offen und weise auf Parallelen zu anderen Subjekt-relativen Ausdrücken hin.