Abstract (deu)
Das Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, wodurch die Darstellung der Kriegsjournalistinnen Marie Colvin in A Private War (2018) und Kim Baker in Whiskey Tango Foxtrot (2016) eine Erzählung der feministischen Ermächtigung beinhaltet. Gleichzeitig wird untersucht, inwiefern die filmische und erzählerische Darstellung der beiden immer noch neokoloniale Werte enthält. Diese Fragen werden unter Verwendung von kritischer Weißseinsforschung, postkolonialer und intersektionaler Theorie untersucht. Daraus folgt die Identifizierung von fünf Hauptmotiven, in denen diese Fragen am deutlichsten verhandelt werden: romantische Beziehungen, Landschaftsdarstellung, die Beziehung der Hauptfiguren zum US-Militär und schließlich die Repräsentation muslimischer Männer und muslimischer Frauen. Während Marie Colvin als aktive weibliche Figur mit Handlungsmacht in verschiedenen Situationen auftritt, wird Kim Baker eher als naive Frau dargestellt, die von den Männern um sie herum gerettet werden muss und rein durch ihre Präsenz im patriarchalischen Umfeld des Krieges die männliche Vormachtstellung herausfordert. Beide Frauen wirken jedoch während ihrer Interaktion mit den muslimischen Frauen, über die sie berichten, ermächtigt. Durch deren Konstruktion als hilflose und unterdrückte Figuren wird eine neokoloniale Dichotomie geschaffen, durch die weiße Weiblichkeit nur durch die Abwertung muslimischer Weiblichkeit als heroisch und ermächtigt erscheint.