Abstract (deu)
Obwohl der Bauplan der meisten Tiere auf den ersten Blick symmetrisch erscheint, ist Lateralisation im Gehirn ein weit verbreitetes Merkmal. Die entwicklungsbiologischen Mechanismen, welche der Formation von verschiedenen neuronalen Strukturen zwischen der rechten und der linken Gehirnhälfte zugrunde liegen, sind trotzdem zumeist unbekannt. Ein bilaterales Neuropil im zentral-Hirn von Drosophila, der Asymmetrische Körper (AB), weist eine faszinierende Rechts-links Asymmetrie, bezüglich Volumen und synaptischen Verbindungen, auf. Diese strukturelle Asymmetrie wird durch die Innervierung einer neuronalen Untergruppe von bilateralen Projektionsneuronen (SA1/2 Neuronen) induziert. Diese Neuronen bilden erst symmetrische Verbindungen zwischen den ABs und bilden sich dann aus dem linken AB zurück, während sie im rechten AB erhalten bleiben. In dieser Arbeit fokussiere ich mich auf zwei Kandidaten-Mechanismen des AB remodelling, die differentielle Zell-Zell Adhäsion und den Zell Signalweg der Plastizität des Zytoskeletts in wachsenden Neuronen reguliert. Das Zelladhäsionsmolekül Connectin wird in zahlreichen Neuronentypen während der Entwicklung des ABs expremiert, Connectin Null Mutanten zeigen Defekte im AB remodelling. Zusätzliche zeigten sich synergistische Interaktionen zwischen Connectin und einem AB-spezifischen Adhäsionsmolek¨ul Fasciclin2, was vermuten lässt, dass Adhäsion einen wichtigen Faktor in der Entwicklung der asymmetrischen Konnektivität darstellt. In einem zweiten Projekt habe ich den konservierten Fog Signalweg untersucht, der Zellform und Organisation in Neuronen und nicht neuronalen Strukturen via Actin/Myosin Aktivierung reguliert. Ein Rezeptor des sekretierten Liganden Fog, Smog, wird im AB Netzwerk während des neuronalen remodelling exprimiert und gezielte Rezeptor/Ligand knock-down Experimente stören die Entwicklung der AB Asymmetrie in verschiedensten Stadien. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass ein Zusammenspiel von Zell-autonomen und nichtautonomen Mechnanismen, der Netzwerklateralisation in Drosophila zu Grunde liegen.