Abstract (deu)
Charakter und dessen Bildung beschäftigt die Menschheit schon seit Jahrhunderten. Vor allem der Schulkontext bietet einen Rahmen, in dem Kinder und Jugendliche durch Lehrpersonen Unterstützung in ihrer Charakterentwicklung erfahren können. Der Literaturunterricht als Teil des Fremdsprachenunterrichts schafft hierbei Möglichkeiten, anhand von fiktiven Charakteren Aspekte wie Freundschaft, Loyalität oder Andersheit zu diskutieren. Die vorliegende Masterarbeit hat zum Ziel, Charaktererziehung in der Sekundarstufe mit dem Genre der Jugendliteratur zu verbinden und somit Schülerinnen und Schülern einen Raum zu geben, in dem sie sich mit den fiktiven Charakteren auseinandersetzen sowie identifizieren können. Auszüge der Jugendromane The Perks of Being a Wallflower, Normal People und The Outcast dienen als Analysematerial, das mithilfe der Literaturtheorie ‚Fictional Minds‘ von Alan Palmer detailliert diskutiert wird. In dieser suggeriert Palmer, einen Roman hauptsächlich dann holistisch erfassen zu können, wenn die Leserschaft den Gedanken der fiktiven Charaktere folgt. Für diese Analyse wichtige Elemente der Theorie, nämlich ‚Intermental Thought‘, ‚Thought and Action‘ sowie ‚(Doubly) Embedded Narrative‘ wurden ausgewählt und zusammen mit den obengenannten Wertaspekten verknüpft. Der Inhalt der Masterarbeit soll außerdem aufzeigen, wie wichtig Literaturunterricht in der Schule ist und dafür plädieren, diesem einen größeren Stellenwert im österreichischen Curriculum einzuräumen.