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In diesem Artikel setzen wir uns mit den anhaltenden Repräsentationen des afrikanischen Kontinents und seiner Bevölkerungen in österreichischen Schulbüchern auseinander. Anhand von Fallbeispielen aus Schulbüchern (erschienen zwischen 2019 und 2021), die derzeit für die Unterrichtsfächer „Geographie und Wirtschaftskunde“ sowie „Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung“ an österreichischen Schulen Verwendung finden, werden vorherrschende afrikabezogene Narrative herausgearbeitet. Die präsentierten exemplarischen Feinanalysen von Textabschnitten beschäftigen sich mit der Darstellung afrikanischer Menschen im Kontext von Entwicklungszusammenarbeit, der verkürzten und simplifizierten Darstellung globaler Interdependenzen, lückenhaften geschichtlichen Darstellungen hinsichtlich des afrikanischen Kontinents und dem Fokus auf Problemdiskurse, der eine Haltung des Afropessimismus signalisiert und befördert. Die Autorinnen zeigen auf, dass im untersuchten didaktischen Material, trotz jahrzehntelanger kritischer wissenschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Auseinandersetzung mit dieser Thematik, weiterhin ein einseitiges, essentialisierendes und pessimistisches Afrikabild reproduziert wird.